(Outside Music)
Ganze 5 Jahre ist es her, dass Murray Lightburn mit seinem kanadischen Kleinorchester The Dears auf dem letzten Longplayer „Lovers Rock“ den anstehenden Weltuntergang besang. Nimmt man den Titel des neuen Werkes nun wörtlich – was man ja ab und an einmal tun sollte – dann haben Lightburn, seine Frau Natalia Yanckak und die zur Zeit drei ständigen Mitglieder des Dears-Besetzungskarussels diesen Weltuntergang also auch nicht erlebt, sondern freuen sich nun des Lebens. Tatsächlich nimmt der Dark-Romantic-Glam-Pop auf dem Album #9 nun auch musikalisch lebensbejahend Fahrt auf. Oft augmentiert mit Bläsersetzen, flirrenden Synthie-Sounds, rollenden Bassläufen und orchestraler Chamber-Psychedelia finden The Dears immer wieder zu Akkordfolgen und Melodien, die der Engländer gerne als „uplifting“ bezeichnet (und der Deutsche vielleicht als „jubilierend“). Das alles ergeht sich aber nicht in musikalischer Belanglosigkeit oder hippiesken Arramgements, sondern oft genug („Doom Party“) in jener Art von Brian Eno- bzw. Roxy Music-Tanzparty Glamrock, oder („Dead Contacs“) in Morrissey’scher Romatica wie sie in den seligen 70ern und 80ern fröhliche Urstände feierten. Nicht dass es hier um grundsätzlich Neues ginge – aber The Dears haben hier genau das richtige Setting gefunden, um sich auch spieltechnisch zu Höchstleistungen zu motivieren. „Life is Beautiful! Life is Beautiful! Life is Beautiful!“ ist somit auch das bislang mitreißendste, zugänglichste Album der Dears geworden. VÖ: 07.11. 4Rock & Pop
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