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THE SAXOPHONES

No Time for Poetry

(The Saxophones)


Also: Alex Ernikov (seinerseits die Stimme und der Texter der Saxophones) hat immer noch keine Therapie gemacht, wie ihm das seine Frau Alison Alderice – immerhin nicht nur die Drummerin des Duo-Projektes und nebenberuflich auch Therapeutin - bereits vor dem letzten Album „To Be A Cloud“ empfohlen hatte, sondern macht immer noch in Sachen nachtschattigen Lyrics und Psychoanalyse. Freilich hat sich dabei die Zielrichtung und die Thematik geändert. Denn anstatt – wie bislang üblich – spricht Ernikov heutzutage nicht mehr von dem Kampf mit seinen persönlichen Dämonen, sondern von den Schwierigkeiten, die wir alle haben, einen Platz in unserer zunehmend komplexen und verwirrenden Welt zu finden. Unterstützt von Richard Laws an Bass und Keyboards sowie Multiinstrumentalist Frank Maston, der auch produzierte bewegen sich im gewohnten Slow-Core-Noir-Setting in dem Ernikov als Erzähler mit schlafwandlerischer Sicherheit (das Wortspiel sei erlaubt) herummäandert. Der Titel des Albums ist dabei eher konzeptionell zu sehen indem sich Ernikov heutzutage eher der Realität als dem Eskapismus der Kunst zuwendet und dabei in Songs wie „America's The Victim“ auch politische Themen aufgreift. Poetisch wird das aber schon noch umgesetzt: In dem Song „I Fought The War“ etwa erreicht er (auch wegen des pastoralen Vortrages) dabei fast schon Leonard Cohen's spirituelle Wortgewalt. Unter dem Strich aber ist „No Time For Poetry“ musikalisch ein typisches – und gutes - Saxophones-Album – wenngleich eines mit irritierenden kleinen Störfeuern, die allegorisch deutlich machen, dass es hier keine geradlinigen Antworten auf die Probleme unserer Welt geben kann. VÖ: 07.11. 5

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