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QUICKSILVER

V.A.

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Falls sich noch jemand erinnern kann: es gab mal eine Zeit, in der der mittlerweile zur Witzveranstaltung verkommene ESC - dessen einzige verbliebene Daseinsberechtigung darin liegt, dass sich Rechtskonservative so herrlich über die oft doch lediglich etwas alberne Zurschaustellung von Queerness aufregen – in der also dieser ESC noch "Grand Prix de la Chanson" hieß. In jenen seligen Zeiten konnte man dort nicht nur naives Friedensträllern hören (die nette Nicole!), sondern (noch etwas davor) wirklich hochwertige Unterhaltungskunst genießen. Die Französin SARAH MAISON erinnert auf "Divad" (Capitane) mit großer Geste und großem Schmettern nicht nur diese vergessene Kunst, sondern feiert zugleich deren Verschmelzung mit nahöstlichen Gedanken. Völlig aus der Zeit gefallen, dabei aber nicht mal unbedingt altmodisch, wie sich etwa an der SchlagzeugArbeit in "Hier" erkennen lässt. Ihre 2018 erschienene Debütsingle hieß "Western Arabisant" und das ist noch heute Programm: ein leichter Hauch von Maghreb hier, etwas MoroderDisco dort, dazu viel ChansonGrandezza – nicht nur das Info bewundert "die kühne Mischung aus kosmopolitischem Pop und sonnendurchwirkter Melancholie". Und mit dem sehr gelungenen "Ton corps" wird’s gegen Ende dann doch nochmal recht "heutig". 4
Bleiben wir noch ein wenig im Land der Erinnerungen (und in Frankreich), denn das aktuelle Album der BUTTSHAKERS heißt "Lessons In Love" (Underdog). Die gleichnamige 86er PopFunk-Nummer von Level 42 ist eine meiner "Guilty Pleasures" und das lässt mich längst verflossener Lieben wegen beinahe etwas wehmütig werden – dabei hat dieser DorfDiscoHit wenig mit dem RetroSoulRock der von einer Exil-Amerikanerin angeführten FranzosenCombo zu tun. Jener ist stellenweise gar nicht übel, oft dominiert aber die berüchtigte "ehrliche handgemachte (hier: Soul)RockMusik" inkl. SchmierSax (ganz schlimm bei "Grow"). Anderes klingt nach einer Vaya Con Dios-CoverBand und auch damit knien wir nochmal tief in den 80/90ern. 3
Noch weiter zurück in der Zeit geht die Hamburgerin BETTI KRUSE. "Wird schon gutgehn" (Backseat) enthält etwas, von dem man bisher gar nicht wusste, dass es das gibt: intelligenten deutschen Schlager. Gut - man darf hier und dort an elektronikfreie Laing denken, die da (nicht nur mit ihrem gelungenen Cover von Trude Herrs "Morgens bin ich immer müde") sicher Pionierarbeit geleistet haben und vielleicht auch ab und an Anna Depenbusch. Oder eben an ein update von Hilde Knef voller 2020er-Frechheit, denn das musikalische setting besteht aus mal jaulenden, mal zart perlenden (Slide)Gitarren und/oder stimmigen BläserSätzen mit sehr feinen TrompetenLinien, einem OldSchool-Schlagzeug samt launig vor sich hin pumpendem Bass als Grundlage und Bettis durchaus respektabler Stimme. Kruse gelingen in diesem Rahmen diverse stilistische Sprünge (hier und da scheinen auch britische SophisticationPopper wie The Pale Fountains oder The Pearlfishers ihre Spuren hinterlassen zu haben) und mit "Rote Rosen" ist sogar ein schicker Cha-Cha-Cha dabei. (Wenn es noch eines Beweises bedurfte, dass ÜberMusikSchreiber dazu neigen, Musik, für die ihnen eigene Worte fehlen, durch unbeholfene Vergleiche mit schonmal (oder eben auch nicht) gehörten Bands zu vergleichen – das hier ist/war er!) 5
Und weiter fährt der Nostalgie-Express: das Berliner Boy/Girl-DIY-Duo GRATEFUL CAT verkleidet sich auf "Ready to go anywhere" (Waterfall) als Moulinettes (nur weniger cheesy), Woog Riots (nur weniger trashig) oder Billy The Vision & The Dancers (nur weniger durchgeknallt) – aber ach, all diese phantastischen Musikanten kennt heute doch sowieso keiner mehr und dabei ist die zwar altmodische, aber doch quicklebendige Musik dieser Humor-gesegneten WestCoastFolkHippies doch soooo schöööööhn! "Don’t spread the Hate"! 4
Ebenfalls schlicht wunderbar und auch nicht frei von historisierenden Bezügen ist HATCHIEs "Liquorice" (Secretly Canadian). Die Australierin arrangiert hier Gitarren, Bass, Drums und Gesang exakt wie die britischen DreamPopHelden der Früh90er – wir werden nostalgisch und denken (wie übrigens auch bei der an anderer Stelle etwas(!) ausführlicher gefeierten großartigen Hermetic Delight-Platte) an Parachute Men, Sundays & Co., andere – deren Meinung ich durchaus schätze – registrieren gar "Blondshell-vibes". Auch das stimmt und eigenständig ist das Hatchie-Werk trotzdem! 5
RON GALLOs "Checkmate" (Kill Rock Stars) klingt manchmal (ganz besonders bei "Somebody God Would Want To Chill With" – nebenbei ein wirklich starker Song mit großartigem Text) sogar ein klein wenig nach den guten alten Früh-70er-Leonard-Cohen-Vibes (also mehr "Suzanne" denn "Hallelujah") – was an Gallos feingliedriger AkustikGitarre genauso liegt wie an seiner weichen Stimme. 4
CALEB NICHOLS ist ein queerer SongPoet, der seinem Album den schönen Namen "Stone Age Is Back" (Royal Oakie) gegeben hat. Mal rockig, mal sehr zurückgenommen (im knisternden "Stone Age Is Now" z.B.) und immer hörenswert pendelt Nichols hier zwischen Alt- und IndieFolk. 4
Für mich wirken THE JOHN-PAULS ja immer wie die Brit(Post)Punk-Version einer Hippie-Kommune beim PopMusikMachen, das ist auch auf der aktuellen "Eep Eep EP"(Aagoo) so. Der Gesang nölt uns direkt ins Ohr, die drums scheppern wunderbar und über all dem liegen schrammelige GitarrenSpuren; hier und da bricht kurz ein verspielter KeyboardEinwurf in das klassische setting. Die Melodieführung ist so simpel wie griffig, besonders wenn TastenFrau Mikila John-Paul (den Nachnamen teilt sie sich mit allen anderen Bandmitgliedern) den Gesang übernimmt, und stets sind The Velvet Undergound ganz nah. Die kürzesten Stücke dieses fulminanten 18 1/2-Minüters heißen übrigens "Eep Eep", "Eep Eep Eep" und "Eep Eep Eep Eep". Schön, oder? 5
Zwischen Schwermetallischem und avanciert Gestrichenem oszilliert hingegen der "Demon Lover" (Sérotine) von RAVAGE, einem Trio aus dem WESTZEIT-Lesern sicher vertrauten Schlagwerker Anthony Laguerre und den beiden Violinisten Bastien Pelenc und Mathieu Werchowski. Ein faszinierendes Aufeinandertreffen von RockMotiven und Minimal Music. 4
Nicht unbedingt musikalisch, aber wegen des unvoreingenommenen Umgangs mit dem Material dann doch sehr passend scheint mit die "Overdose"(JauneOrange) der EXPERIMENTAL TROPICAL BLUES BAND aus Lüttich. Nach einer förmlichen Vorstellung durch eine Dame mit feinem britischem Akzent geht das Ganze los wie ein AvantHipHop-Album vermischt mit US-Cut-Up-Rock á la Culturcide oder Negativland. In "Lover Dose" berichtet man über Tsunamis und den Klimawandel – leichte HawaiGitarren und eine nette Mundharmonika fügen sich da bestens in das verwirrende HipRockSetting; it’s still "Zeitgeist". Oft schleift sich das an sich gute Konzept aber ein wenig ab, zumal mit zunehmender Laufzeit die beats straighter werden und die HipHop-Elemente in den Hintergrund treten. 4
Viel entspannter geben sich BITSY KNOX & ROGER 3000 auf ihrer FolkAmbientElektro-LP "The Ears Of Animals"(moli del tro). Spoken Word-Fäden und zart Gesungenes treffen auf flippernde Samples, meditative Soundscapes oder Nichtzudefinierendes. 4
Etwas strenger, aber gleichfalls eher an Ambient denn an Noise orientiert gibt sich MICHAELA MELIÁN auf ihrem neuen Album. "Music For A While"(a-Musik) gibt’s nur auf Vinyl und dieses Format passt prima zu diesen dezenten Kompositionen aus subtiler Schärfe und unaufdringlicher, manchmal sogar nur auf den zweiten Blick erkennbarer Schönheit. Elektronisches und Akustisches (darunter sehr schöne, bisweilen auch schräge Geigen-, Bratschen- oder Cello-Stellen) findet zu einer wahrlich organischen Einheit, die wenig mit der wavigen Nervosität der frühen FSK (die Melián bekanntlich 1980 mit aus der Taufe hob) und einiges mit dem Geist des Kammerflimmer Kollektiefs zu tun hat. 4
Die in den Niederlanden lebende Georgierin ANUSHKA CHKHEIDZE hat gemeinsam mit dem aus dem DDR-underground zum ElektronikPostRock-Helden gewachsenen ROBERT LIPPOK einige "Uncontrollable Thoughts"(Morr) aufgezeichnet. Darunter finden sich pulsierende ElektroSkizzen wie auch Orgel-drones, launige Melodie(fetzen) wie auch MinimalElektronisches, ambientes Gleiten wie auch kleine KlavierSentimentalitäten – kurz: eine Vielzahl von Ideen, gekonnt auf ihren Kern reduziert. Unkontrollierte Gedanken – sortiert zu Musik. 4
To Rococo Rot war das 1995 von den Lippok-Brüdern gemeinsam mit Stefan Schneider gegründete Bandprojekt, bei dem letzterer den Bass bediente und parallel bei KREIDLER spielte. Die haben nun mal haben ihre Schubläden durchwühlt und dabei diverse Frühwerke entdeckt. Zwischen PostRock und leicht technoidem Minimalismus (samt einer Prise Dub) sind auf "Early Recordings 1994-95"(bureau b) eher Skizzen, Entwürfe, Konzepte zu hören, weniger ausformulierte Songs. 4
Ganz tief im klassischen ElektroDub wühlen AUKIO SOUND feat. JOHN FOLLASS auf der Vinyl-Maxi "Hode Medio / Sakpata"(Futura Resistenza). Hallende SynthPatterns über straighten beats, Echo-schwangere vocals, erstaunlich wenig BassKraft (die dennoch nicht fehlt) und eine verkiffte Abmischung – ich liebe das (von Zeit zu Zeit und gern lauter!)! 4
Der Pole Wacław Zimpel überließ für "3 - The Shackleton Versions"(Glitterbeat/tak:til), das Material der LP "3" seines SAAGARA-Projekts (die wir hier vor genau einem Jahr mit der Feststellung, dass es dort gelang, Jon Hassels "4th World"-Weg weiterzugehen, empfohlen haben) dem britischen DubStep-Helden (Sam) Shackleton. Der verdreht jeden der sechs aus "PsychTranceGroove und AmbientStrukturen mit FreeFormFreakPowerGebläse und TablaIrrsinn" (so beschrieb ich das im November ´24 zumindest) bestehenden OriginalTracks so lange, bis das karnatische Trommeln in puren Dub übergeht, die Klarinetten- und/oder SaxLinien wirre Knoten bilden und die ohnehin schon sehr ansprechende Musik somit noch ein klein wenig edler, ganz sicher aber (noch) verrückter wird. 5
Durch den Dub-Mix der Vorab-Single "Ghosted Ghosters of the Holy G" war ich schon sehr (vor)gespannt auf
IKO CHÉRIEs neues Album – ihr dürft das im Oktober-QUICKSILVER gern nochmal nachlesen. Nun ist "Soft Centre"(Pingipung) erschienen (bzw. tut dieses am 7. November) und wer sich an zurückgenommener Elektronik, an verhuschtem Gesang und überhaupt an experimentierfreudiger PopMusik zu erfreuen vermag, ist hier genau richtig. Und bei Stücken wie "We Smoke That Peace Pipe" wird deutlich, warum Chéries Debut seinerzeit bei Elefant erschien – denn auch verträumten Pop kann die Londonerin. Hier allerdings immer durch eine Avantgarde-Brille betrachtet...4
Wer’s gern etwas hibbelig-elektronisch, dabei aber doch irgendwie tiefenentspannt hätte, ist mit JOASIHNOs Spots"(Alien Transistor) ganz gut bedient. Mir ist das streckenweise zu unorganisiert - und doch stecken in dieser dem Weilheim-Kosmos verpflichteten 8-bit-loop-art viele bezaubernde Momente. 3
Enttäuscht bin ich hingegen vom neuen DONNA REGINA-Album. Regina Janssen Gesang ist eigenartig zittrig und unentschlossen, ohne die Wärme des Frühwerks und den von ihrem Gatten Günther darum gestrickten ElektroLandschaften fehlen Eigenständigkeit und Ausdruck. Deshalb vergessen wir "Lilac"(Karaoke Kalk) schnell wieder, denn das konnten und können die beiden ganz sicher besser. 2
Viel netter, wenn auch keineswegs besonders innovationsbetont scheint mir da der "Sanguine Soul"(Backseat) von MARLA MOYA. Die hat gemeinsam mit ihrem Ex-Partner David Celia nicht nur in Glastonbury und bei BBC-Sessions gespielt, sondern auch ein gutes Gefühl für jene Musik zwischen "Psychedelic Soft Rock und Indie-Folk", die man an der Westküste genauso mag wie in kuschligen Berliner WG-Zimmern (zumindest, sobald die nervigen HipsterTypen die Wohnung verlassen haben). Live im Studio eingespielt, wimmert die Pedal-Steel-Gitarre, das samtige Schlagzeug unterfüttert den laid-back-Bass und immer wieder jault auch eine SchweineOrgel das Ihrige in den smoothen GesamtSound. Moyas kraftvolle, aber doch anschmiegsame Stimme passt dazu natürlich wie die Faust auf’s – nein! solcherlei brachiale Metaphern sind hier gänzlich unangebracht, sie (die Stimme) passt wie die Sahnehaube auf den Irish Coffee! Nicht umsonst bemüht das Info mehrfach den Vergleich zu Fleetwood Mac...4
Aber wir wollen ja nicht nur schwelgen, sondern auch tanzen! Warum nicht zum WüstenBeat von NOURA MINT SEYMALI? "Yenbett"(Glitterbeat) ist genau das: repetitiver, Rhythmus-betonter TranceGriotBlues, wie ihn die Interessierten kennen – nicht unbedingt mehr, keinesfalls aber weniger. 4
Auch Sevdalinka dürfte WeltmusikFreunden ein Begriff sein - die melancholische LiebesMusik aus jener Gegend, die mal eine Weile Jugoslawien hieß, wurde nicht zuletzt durch die famose(n) Mostar Sevdah Reunion weit über alle Grenzen bekannt. DIVANHANA haben sich auch immer mal wieder in diesem Genre versucht, mit der neuen Sängerin Selma Droce (die eine würdige Nachfolgerin der von mir sehr verehrten Naida Čatić ist) erzählen sie auf "Radio Sevdah"(CPL-Music) einfach mal die Geschichte von Sevdalinka in Form einer Art RadioSendung nach. Da kommen vor herrlich hingeschmetterten Nummern wie "Rijekama" oder "Domovina" kurze Ansagen (denen ich mangels Sprachkenntnis leider nicht folgen kann), in einem auf zwei "Interludes" verteilten musikhistorischen Kurzvortrag erklärt eine freundliche englische Damenstimmen, wie Sevdalinka in die Welt kam und mit "Primitivo" gibt’s auch einen schönen BalkanPop-Sevdah-TurboFolk-Stampfer. 5
DANIEL KAHN ist ein Großer des Gegenwarts-Klezmer, als Sänger wie als Akkordionist, Komponist und MusikHistoriker. Für "UMRU (unrest)"(Oriente) versicherte er sich der Unterstützung der Geigers JAKE SHULMAN-MENT und der von CHRISTIAN DAWID (cl, sax und "poyk" – das ist diese Trommel mit aufgeschraubtem Becken, die man auch von manchen MarchingBands kennt). Das Resultat ist ein wirklich packendes Album, auf dem neben intimen Stücken wie dem zwischen Gute-Nacht-, Liebes- und Selbstvergewisserungs-Lied pendelnden, Jiddisch und Englisch gesungenen "Mayn Umru fun a Volf (Restless as a Wolf)" auch ein selbstbewusstes Arbeiterlied wie "Proster Bronfn". Den Text dieses traditionals aus der Liedersammlung von Judah Leib Cahan finde ich so gut, dass er hier mal komplett zitiert werden soll: "Shteynerne hertser hobn di balebatem, / Zey gleybn nit dem arbeter / Fun danen ahin. / Ven der oremer arbeter / Trinkt oys a bisele yas, / Ruft men im a shiker afn mitn gas. // Proster bronfn iz nit keyn vayn, / A gildener bekher iz nit keyn kos / Un an oremer arbeter / Iz nit keyn balebos. / Reboyne-shel-oylem, farvos?" Das heißt in etwa: "Die Bosse haben Herzen aus Stein, sie glauben dem Arbeiter nicht. Wenn der arme Arbeiter mal ein bisschen was trinkt, rufen sie in auf der Straße Trinker. Einfacher Branntwein ist kein Wein, ein goldener Becher ist keine Tasse, ein armer Arbeiter ist kein Boss. Oh Herr, sag warum?" Dann wird weiter geklagt und getrotzt, getanzt und gefeiert in bester Klezmer-Manier. Ein musikalisch anspruchsvolles, weil auch instrumental sehr gut gespieltes und arrangiertes, gleichwohl aber auch bestens unterhaltendes Album! 5
Und dann ist da noch dieses Benefiz-Ding, über das halb Berlin gerade spricht: "Tree Aid"(Martin Hossbach) heißt der Sampler zur Rettungsaktion für den Neukölner Emmauswald. Der aus einem ehemaligen Friedhof zu einem bemerkenswerten innerstädtischen Biotop gewachsene 4-Hektar-Wald soll der üblichen InvestorenArchitektur weichen und dagegen regt sich im bunten Neuköln nicht nur unter den dort lebenden Künstlern kreativer Widerstand. Eine Form davon ist diese Kompilation, auf der es die Singgemeinschaft Laterne in einem schönen a-capella-Stück voller schmetternder Damen- und säuselnder HerrenStimmen (und vice versa) am Ende sogar recht energisch auf den berühmten Punkt bringt: "Emmauswald bleibt!" Von berückendem, hier und da vielleicht auch etwas naivem, dennoch aber kraftvollem Optimismus geprägt haben hier insgesamt 57 Künstler und/oder -Kollektive ihren Beitrag geleistet. Hervorhebenswert ist hier eigentlich alles, besonders aber vielleicht Beiträge wie Michaela Meises feine, jenseits allen SeefahrerSentiments angesiedelte AkkordoenNummer "Green grow the rashes", das textlich wie musikalisch gelungene update vom eigentlich ja ziemlich peinlichen "Karl der Käfer" made by "Die Jünger Emmaus feat. Der Endziffer 0 Chor", Scheintreu mit der zitternden ElektroHymne "Wir sammeln Pilze" oder Lauer, der "A Forest" von The Cure (den wir natürlich sofort erkennen) in "A Forester" verwandelt und einen solchen wollen wir im Emmauswald ganz bestimmt nicht sehen. Matthew Herbert sitzt im klappernden "Treehouse" und auch die phantastische Teresa Rotschopf und das mindestens ebenso phantastische Kammerflimmer Kollektief (dessen Signature-Bass man auch im "Nachtwald (Jam)" sofort identifiziert) sind dabei. Und weitere (inter)nationale Prominenz wie die Pet Shop Boys, Bernard Sumner, Jochen Arbeit, Mouse on Mars, Barbara Morgenstern, Berend Intelmann, Schneider TM, Bernadette La Hengst, Tocotronic undundund. Im Januar (am 22.) gibt’s im Festsaal Kreuzberg das Unterstützer-Festival – hingehen! 5

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