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QUICKSILVER

V.A.

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Weil es hier ja nicht nur um freundlichen Pop oder nette Weltmusik gehen soll, beginnen wir mal mit einer SattelschlepperLadung herrlichen Krachs:
KEVIN DRUMM wandelte auf "Sheer Hellish Miasmah" (Editions Mego) anno 2002 auf den Spuren von Merzbow und Whitehouse. Nun gibt es eine (Doppel)Vinyl-Ausgabe dieses NoiseManifests, das nach einer knappen Stunde "Hitting The Pavement / The Inferno"-Krach mit "Cloudy" sogar eine fünfminütige Verschnaufpause beinhaltet. 5
Auch die L.A.-Band mit dem ja eher ruralen Namen AGRICULTURE hat sich dem Lärm(en) verpflichtet. Die kalifornischen Bauern widmen sich auf "The Spiritual Sound" (The Flenser) allerdings dem klassischen Genre des Black Metals. Drums auf UltraSpeed, GitarrenBrecher noch und noch und völlig wahnsinnig gewordener StimmbandFolter-Gesang. Das gilt zumindest für die A-Seite, den hinten drauf enthält die LP klug angeordnete ExperimentierSätze. Ihr "Bodhidharma" (ja, das sind Landwirte mit Hang zum Zen-Buddhismus) z.B. schwankt 6:23 Minuten lang zwischen zerhackter Avantgarde, Metal und Meditation. Und das etwas jammernde "Hallelujah" wäre vielleicht sogar schwach – würde es sich nicht nach 2 Minuten erst in Stille, dann in seltsamen GitarrenDingen und schließlich in MetalNoise auflösen. Mir gefällt das, auch wenn ich alles andere als ein MetalHead bin! 5
Der eher elektronisch erzeugten GeräuschKunst zugeneigt sind die beiden Franzosen SEB BRUN & SIMON HENOCQ, die auf "Vallées" (Carton) aus heftigst bearbeiteten (und deshalb zumeist nicht mehr als solche erkennbaren) dr-git-GrundSounds ein ebenso abstraktes wie reduziertes KlangGebilde erschaffen. Zwischen Improvisation und Konzept, zwischen schleppendem Rhythmus und reinem SchallEreignis ist diese Versuchsanordnung recht gut gelungen. 5
NEW BRUTALISM ist schon mal ein prima ProjektName, der hier auch thematisch gut rein passt. Die drei Stücke auf "Requiescat Record" (Computer Students), der neuen EP dieser Band aus Knoxville, Tennessee, bieten 10 Minuten lang gut gemachten MinimalNoiseRock. Lustig, dass die Kapelle ihr Œuvre konsequent durchnumeriert – hier erklingen die Werke "88", "87" und "89" (wobei die Reihenfolge relevant zu sein scheint). Ach ja: "recorded in 2021 by the late, great Steve Albini". 4
JUNG AN TAGEN ist auch ein schöner Name für musikalische Unternehmungen jenseits der Norm, hinter dem sich der Wiener TechnoAvantgardist Stefan Juster verbirgt. Der untersucht auf der 2CD "Revenge of the Speaker People" (Mego) ein mir bis eben unbekanntes Phänomen namens "Otoakustische Emissionen". Weil ich kein HNO-Arzt bin, verstehe ich das Physiologische nur zur Hälfte (Nein! Gar nicht!), aber es ist wohl so, dass unser Innenohr nicht nur Schallwellen wahrnimmt, sondern auch aktiv auszusenden vermag. Wie auch immer – JaT hat es in emsiger Studioarbeit geschafft, dieses Phänomen mit abstrakten beats zu verknüpfen (was wegen der fragilen Natur der OTEs wohl sehr kompliziert ist). Auf CD#1 hören wir also (dann wohl sogar "aktiv") je 10 immer exakt 33 Sekunden lange "RSP-OTO"s (die sich im Titel nicht unterscheiden) und je 10 dann aber 3:33 Minuten lange "RSP-MIX"es. Die OTOs bestehen aus hochfrequentem Zirpen und Pfeifen, die MIXes aus fein verknoteten samples mit mehr oder weniger stringenten HiHat- und BassDrum-Hieben. Abgesehen vom theoretischen Überbau ist das übrigens – etwas Konzentration vorausgesetzt – auch alles andere als eintönig und auch eine gute Schulung in analytisch-sequentiellem Hören. Auf CD #2 haben sich dann einige der üblichen MEGO-Verdächtigen (Marcus Schmickler, Evol, Ellan Phan, Thomas Brinkmann…) dieser Sequenzen angenommen, sie (z.T. bis zur Unkenntlichkeit) be- und so zu neuen kleinen ElektroRemixen verarbeitet. Wirklich spannend und lehrreich noch dazu! 5
Wir bleiben in Wien, wo SLUTA LETA (die natürlich auch das ein oder andere MEGO-release in ihrer Diskografie haben) ihren "Drift Dekoder" (Cheap) anwarfen. Zerhackter SynthPop, bei dem sich wilde SprachSamples und C64-Sounds gegenseitig zur Ekstase prügeln. 4
Entspannter wird es mit MÚM, auf deren Rückkehr wir mehr als 10 Jahre warten mussten. Aber ich muss es wohl akzeptieren: auch das Múm-Wunder existiert nicht mehr. Zumindest nicht in der Form, die mich in den 00er Jahren so begeistert hat. Aus der wirklich schlau gemachten isländischen NiedlichkeitsOffensive wurde ein durchschnittlich gutes, etwas verbasteltes ElektronikPop-Album voller Streicher, Innerlichkeit und mit 08/15-Gesang. Diese "History of Silence"(Morr) ist keineswegs schlecht, aber eben leider auch nichts besonderes – mehr. 4
Mit ROSA ANSCHÜTZ’ "Sabbatical" (Heartworm Press) betreten wir die dunklen GothicPop/DarkWaveWelten. Die Berlinerin hat sicher mehr als eine Siouxsie & The Banshees-Platte gehört und bestimmt auch ein paar 4AD-Veröffentlichungen im (heute vielleicht digitalen) Schrank. Und "Watch Me Disappear" ist dann schon fast eine Erinnerung an das aktuelle X-Mal-Deutschland-re-enactment. Hallender GruftPop, der alles in allem aber mehr als nur epi¬go¬nen¬haft ist. 4
Direkt im Zimmer neben Frau Anschütz könnte sich das aus Manchester stammende Duo NIGHTBUS einmieten, die verfolgen nämlich auf "Passenger" (Melodic) ein ganz ähnliches KlangIdeal. Auch hier hört sich vieles wie eine 2020er-Siouxsie-Aktualiserung an - ein update der GruftGöttin mit den SoundMöglichkeiten der JetztZeit, aber sehr ähnlichem Gestus. Anderes ist hingehauchter DreamPop, was in Summe eine recht feine Mischung ergibt, die man dann wahlweise WavePop oder DreamGruft labeln darf. 4
Damit nicht genug, die erst 20jährige EA OTHILDE hat in Oslo eine etwas hellere, aber ebenfalls sehr dem DreamPop verpflichtete Platte eingespielt. Wobei sich "I Will Not Be Like That" (Koke Plate) auch deutlich am guten alten FolkPop bedient. "I’m ready for love" – warum nicht, zumal das immer wieder auch rhythmisch sehr interessant ist. Einen ähnlich packenden Tempowechsel gibt es z.B. auch bei "A Look of Surprise"; rein handwerklich besteht das Ganze also aus AkustikGitarrenZupfereien (an vielen Stellen auch mit NoiseGitarre-Bass-Untermalung), einem schlauen Schlagzeug, viel Hall, einer (gern auch mal deutlich verzerrten) freundlichen DamenStimme und jeder Menge SpielFreude mit einem etwas abruptem Schluss "Cheers to young love"! 4
Und weil es gerade hier und da auch mal ein klein wenig "noisy" war, passt jetzt WEDNESDAY ganz gut. Ob die ihren Bandnamen beim Adams-Family-Gucken festgelegt haben, weiß ich nicht, vielleicht war ja auch einfach nur Mittwoch, als anno 2017 in Asheville, North Carolina die famose Sängerin/Gitarristin Karly Hartzman (die wohl ein großer Fan der viel zu unbeachtet gebliebenen 90er UK-GitarrenPopper The Sundays ist – solche Menschen verstehen schon mal was von guter Musik!) die Herren Xandy Chelmis (pedal steel), Alan Miller (dr), Ethan Baechtold (b) und Jake "M.J." Lenderman (git) zur zukünftigen musikalischen Zusammenarbeit verpflichtete. Das neueste Werk heißt passend "Bleeds" (Dead Oceans), denn zu brachialen Gitarrenwänden kippt der Gesang beständig zwischen Singen, Hauchen und Schreien hin und her. Wir älteren Jahrgänge definieren das als C(o)untryVersion von Daisy Chainsaw meets Bluegrass-spielende Hole, der aktuelle Waschzettel fabuliert von Southern-Rock und Slacker-Country-Indie. Man könnte sogar "NoisePop mit irgendwie auch einem Hauch Blues" dazu sagen und "Elderberry Wine" ist mit seinem bodenständigen Grundgerüst, den jammernden pedal-Soli und dem leicht jodelnden Gesang beinahe lupenreiner AltCountry. Nicht schlecht, wirklich – darauf einen Becher Holunderwein! 5
Mit der neuen Platte von STEFANIE SCHRANK werden wir (wieder) elektronischer. "Forma"(Staatsakt) ist ein ambitioniertes Werk, auf dem Schrank in einer quasi (Barbara) Morgensternschen SoundKulisse ihre (hier) etwas melancholischen Lieder vorträgt. "La Boum" ist eine Erinnerung an die erste Liebe, inkl. StehBlues und feuchter Küsse und an anderer Stelle heißt es unruhig "Meine Materie vibriert". Aber "Nein, wir fürchten nicht die Nacht" (das ist übrigens eines jener Lieder, die einem sicher lange im Gedächtnis bleiben). KeyboardMinimalismus, dessen GrundStimmung der Nachsatz des Titels "Zimmer_The Haunting" auf den Punkt bringt - denn das alles ist durchaus auch ein wenig geisterhaft (vielleicht aber doch ohne den Mark-Fisher-Bezug). 4
"Ennu her" (Strange Ways) ist ein nettes Lebenszeichen jenes für mich mit Platten von Mildred Pierce, den Kastrierten Philosophen, Plastic Venus oder Sabotage Q.C.Q.C.? in den 90ern durchaus prägenden Labels und so wie die auf den Lofoten geborene KARI BREMNES hier in einer Art ChillHouse-SoundDesign norwegischen Gesang mit sanften, aber doch treibenden beats untersetzt, knüpft man an die guten alten Zeiten beinahe nahtlos an. Vieles ist (für Bremnes-Kenner erwartungsgemäß) balladenhaft und "Enne her" (= "immer noch hier") eine gültige Aussage. Für die facettenreiche, seit über 40 Jahren alles zwischen Folk, Jazz und Pop ausprobierende Sängerin wie für ihr (aktuelles) facettenreiches Label. 4
Flirrende HiHats, pluckernde Sequenzer – "naja" denkt man zuerst, aber irgendetwas an der nervösen Entspannungsmusik auf "Beneath Your Feet" (GMO) krallt sich im Hörzentrum fest. Mit dem TechnoProduzenten Mathias Schaffhäuser und Jorge Socarras (der hat ganz früher mal bei den ArtPunks Indoor Live gespielt) sind hier als FANATICO X eben auch Leute am Start, die wissen, wie Musik funktioniert. Loops und beats, repetitive Strukturen und hypnotischer Gesang – an manchen Stellen denke ich da: "sind das Depeche Mode auf LSD?". Gerahmt werden die insgesamt 9 tracks übrigens von einem souveränen Cover von Grace Slicks HippieOhrwurm "White Rabbit" (was gar nicht so einfach ist) und dessen entrückter Wiederkehr als "Ambient Reprise". 4
Der gerade angesprochenen HippieÄsthetik stehen STRANGE PILGRIM recht nahe. Deren "Too Bright Planet"(Royal Oakie) verbindet WestCoast-Relaxtheit mit sauber arrangierten KlangFinessen, tiefenentspanntem VokalGleiten und zart-verspielten GitarrenSoli. Mit einem leicht surrealen Touch versinkt hier die 70ies-Sonne in einem Meer aus freundlichen Bläsern, smoothen BassMelodien und straightem Schlagzeug. 4
Rauer, aber doch gleichfalls mit einer deutlichen Spur HippieÄsthetik kommen BALKAN TAKSIM daher. Das Duo aus den Karpaten eröffnet "Acide balkanique" (Buda Musique) recht psychedelisch mit Gitarren, wie sie auch bei BerberRockern wie Tinariwen & Co. zu hören sind, wird mit "Norocul" getragen-entrückter und spätestens in "Mokra Gora" bumst sogar etwas von diesem modernen beat-Zeugs los. Verschiedene Lauten (Saz, Cobza, Šargija, Tanbur…) finden mit diversen Dudelsackvarianten, lokaler Perkussion und geschickter platzierten Elektro-/SynthSounds zu einer sehr fein austarierten Einheit. 5
Der Name YASMINE HAMDAN steht für hochwertige libanesische ClubSounds, für eine geglückte Melange aus FloorFeeling und nahöstlicher (Semi)Exotik. Die neue CD "I Remember I Forget" (Crammed) allerdings ist ungewöhnlich getragen - nahezu alle Stücke sind eher lyrische Balladen (auch wenn ich leider kein Arabisch verstehe), die Hamdan mit ihrer warmen Stimme in höchst angenehmer Form vorträgt. Musik-handwerklich ganz sauber gemacht (Nouvelle Vague-Producer Marc Collin saß an den Reglern), ohne dieses Mal aber aus dem oberen Mittelfeld herauszustechen. Nun hat Hamdans Musik ohnehin weniger mit bauchtänzerischen Hüftschwüngen zu tun denn mit clubtauglichen ElektroSounds, aber hier ist sie für ihre Verhältnisse schon recht zurückhaltend, was bpm-Zahl und auch klangliche weirdness angeht. 4
Da gefällt mir "Sametou Sawtan" (Constellation) von Hamdans Landsleuten SAANAM besser. Levantischer Gesang trifft auf AvantPsychRock, traditionelle Klänge auf Gitarren, die z.T. so verzerrt sind wie bei Kongotronikern ("Hadikat Al Arms"). Der ungerade Rhythmus wird auf vielfältige Weise gespiegelt, manchmal recht stringent ("Harik"), manchmal wird auf einen solchen aber auch ganz verzichtet ("Hamam"). Dann gelieren brachiale Geräuschkunst und arabisches a-capella-Klagen zu etwas, für das es wohl noch gar keinen Namen gibt, das aber ganz sicher ganz großartig ist. 5
Am Entstehen von Saanam nicht ganz unbeteiligt war wohl Hans Joachim Irmler (man spielte 2021 gemeinsam in Irmlers Workshop beim Irtijal Festival in Beirut und danach formte sich aus dem eher losen MusikerKollektiv die Band). Der Mann bedarf an dieser Stelle als Gründungsmitglied von FAUST sicher keiner weiteren Vorstellung – das gleichnamige Debutalbum dieser wegweisenden Kapelle erschien 1971 und wird nun (mal wieder) als re-issue bei Tapete wiederveröffentlicht. Und schon ist es für mich wieder 1992, ich sitze im wunderschönen Gießen in meinem Untermieterzimmer (Dusche bei der uralten Vermieterin, Klo auf’m Flur) fassungslos vor dem Plattenspieler – denn dort dreht sich eine Platte, die mir einer meiner neu gewonnenen Bekannten gerade vorbeigebracht hat (der Mann hatte mir eine erste Auswahl seiner imponierenden KrautRockSammlung ausgeliehen, so dass ich meine damals riesigen Bildungslücken diesbezüglich etwas füllen konnte) und ich war einfach hin und weg. Wer also das Faust-Debut immer noch nicht kennt oder es verloren hat oder es schon immer mal in sein CD- oder LP-Regal stellen wollte: bitte zugreifen! 5
Ähnliches gilt für die ebenfalls neu aufgelegte "Consequenz III" (Bureau B) von CONRAD SCHNITZLER. Wobei diese Aufnahmen wesentlich rarer sind als die Faust-Platte. Denn im Grunde erschienen diese 1981 in Peter "Tangerine Dream" Baumanns Berliner Paragon Studio von Schnitzler mit Wolf Sequenza (aka. Wolfgang Seidel, den Mitgründer von Ton Steine Scherben kannte Schnitzler aus seinem Zodiac-Club und z.B. bei Eruption hatte man auch schon gemeinsame Banderfahrungen gesammelt) eingespielten tracks nur mal 2006 in Japan auf einer schwer limitierten Captain Trip-CD, die in Europa kaum Verbreitung fand. Das Material passt bestens in Schnitzlers damalige "Con/sequenz"-Phase: scharfe beats treffen auf seltsame loops und SynthPatterns – es fiept und klappert und zischt und klopft und… Kurz: auch dieses Material ist bestens gealtert und unbedingt ein Ohr wert. 5
Ab etwa 1980 machte auch DER PLAN von sich hören. "Take It Easy!" (Ata Tak) ist allerdings keine Wiederauflage alter Aufnahmen, auch wenn mit u.a. Ampel, Clowns und Pizza hier fast durchgängig bewehrte Plan-Themen erklingen. Doch weil wenig sinnloser wäre als eine reine Best-of-oder-so-ähnlich-Platte macht es Der Plan natürlich anders: schon seit wirklich langer Zeit frönen die drei ja einer Leidenschaft für Easy Listening, Kon-tiki & Co., die sie hier auf die Spitze treiben, in dem sie ihre einstmals blechern quietschenden NDW-Elektro-Hits in ebensolche Exotik verwandeln. Wobei es einem vor lauter ChaChaCha-Zischen aus der Rhythmusbox, leicht schmierig arrangierten BläserSätzen ("Gefährliche Clowns"!) und jaulenden Hawai-Gitarren schon beinahe etwas schwummerig werden möchte. HeimorgelKlänge für situationistische Avantgardisten, bei denen ein wenig Hintergrund(wissen) und OriginalKenntnis allerdings nicht schaden kann. Oder doch? Ich als alter, wirklich alter Plan-Fan kann leider nicht nachfühlen, wie es ist, wenn man diese Lieder als erstes in ihrem BastRöckchen/Blumen-im-Haar-Outfit hört...5
Die im Plan-Werk natürlich auch in seiner SüdseeVersion noch vorhandenen ästhetischen Widerhaken verhindern vielleicht die komplette Entspannung. Da kann eventuell THE ALIEN DUB ORCHESTRA weiterhelfen, wenn es heißt: "Plays the Breadminster Songbook" (Alien Transistor). Melodikas fiepen ihre EinFingerMelodien über sauber wippende Grooves, ein Sousaphon bläst den BassBeat und – auch wenn das natürlich gegen die ganz reine DubLehre verstößt – launige (Satz)Gesänge gibt es hier und da zu hören. Moment mal! Ein Sousaphon? Und ist da manchmal eine vermeintliche Melodika nicht doch eher ein Akkordeon? Klar, denn das außerirdische DubOrchester besteht aus Leuten von G. Rag y los Hermanos Patchekos und The Notwist, die hier mit DubHead Elijah Minnelli (den sie von gemeinsamen Konzerten und sich daraus ergebenden JamSessions kennen) dessen Vorstellungen von modernem RuralDub erkunden. Sehr gelungen! 5
Auch auf IKO CHÉRIEs "Ghosted Ghosters of the Holy G"(Pingipung) hören wir hier wieder eine Melodika (oder deren digitale Nachbildung). Die klassisch am Klavier ausgebildete Londonerin, die unter ihrem bürgerlichen Namen Marie Merlet u.a. bei Laetitia Sadiers Monade spielte, frönt hier ihrer Liebe für tiefenentspannten Dub(Avant)Pop voller innig mit hoher Stimme hingehauchter vocals, hallgetränkter Gitarren, seltsamer CasioKlängen und anderer launiger Electronica. Die Single (deren B-Seite mit dem vom französischen ElectroDubDoppel Froid Dub besorgten schleppenden Remix mir fast noch besser gefällt) bietet einen Vorgeschmack auf das im November erscheinende Album "Soft Centre" – die bevorstehenden dunklen Wochen bieten also hinreichend Grund zur (Vor)Freude. 5

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