FEIST

(Warner)

Zu Beginn ihrer Laufbahn als Solo-Künstler gab es einige Eckpunkte, die Leslie Feist besonders wichtig waren: Dass sie etwa nur bei ihrem Nachnamen genannt werden wolle etwa, dass sie mit ihrer Freundin Peaches eine eigene Art des unterschwelligen Gesanges entwickelt hatte, für den die einen eigenen Namen - „Jahi“ - kreiert hatte und dass sie alle Indie-Rock-Elemente – zumindest im Studio - aus ihrer Musik heraushalten wollte. Merkwürdigerweise finden sich all diese Spezifika auf ihrem nun vorliegenden 6. Studioalbum (nach 6 Jahren VÖ-Pause) wieder. Wie so viele Künstler(innen) wurde auch Feist in der Pandemie auf sich selbst zurückgeworfen – was dann den internalisierten Charakter der LP betrifft. Wie der Titel vermuten lässt, gibt es aber verschiedene Versionen von Feist zu entdecken. Musikalisch schlägt sich das in einem eher sparsamen, avantgardistischen Ansatz nieder, indem Feist und ihre Produzenten-Freunde Robbie Lackritz, Mocky, Blake Mills und Joseph Lorge ihre Songskizzen in einer Zwischenwelt aus jazzig orientierten Akustik-Gitarren, sorgsam gestaffelten Gesangsharmonien, Streicher-Wolken und psychedelisch aufgebrezelten elektronischen Klangflächen, Beats und Effekten ansiedeln. „Multitudes“ ist somit oft überraschend, niemals banal, immer spannend und ganz selten nervig überdreht angerichtet. VÖ: 14.04. 5

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