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JAZZJANZKURZ

V.A.

ELLEN FULLMAN & THERESA WONG nennen ihre schöne Kollaboration, eine LP mit einer 3teiligen Suite für Fullmans selbsterfundenes Long String Instrument und Cello, "Harbors". Drones und entrücktes Pfeifen lassen ganz wunderbar die hier zugrunde liegende Inspirationsquelle "San Francisco Bay im Nebel" zu Klang werden. 4 SAMM BENNETTs "Oscillendulum" konzentriert sich auf bereits 2005 aufgenommene Schwingungen aus einem Roland-Juno-80-System, die der im Knitting-Factory-Sumpf der 90er zum grandiosen Schlagzeuger gereifte Amerikaner zu nicht immer sehr spannenden Rhythmus- oder SoundStudien verschränkt. Eher eine Fingerübung. 3 Romanhaft lange Titel tragen die "Apparition Paintings" (alle Room40) von DAVID TOOP. Der Avantgarde-Veteran und große MusikBeschreiber/BuchAutor vermischt dort AmerikanaGitarren mit eigenartigen KlageLauten, anderes klingt nach elektronischem Gamelan, japanischem AvantFolk oder Neuer ImprovisationsMusik – sagen wir’s mal mit dem Titel des letzten Stücks: "Suddenly the world had dropped away". 4 Eher der dunklen Seite elektronischer ImprovisationsKunst zugeneigt ist der Iraner SIAVASH AMINI auf "A Mimesis of Nothingness" (Hallow Ground). Bedrohliche Collagen, die mit ihrer Mischung aus heftig bearbeiteten field recordings und SchaltkreisKlängen sicher nicht zu einem sonnigen Spätsommertag passen. Einer soliden lockdown-Depression leistet diese Musik hingegen unbedingt Vorschub. 4 Das norwegische Kammer-Quartett LEMUR ist für feinste ExperimentalMusik bekannt, schon seit Jahren arbeiten sie auch hin und wieder mit REINHOLD FRIEDL zusammen. "Alloy" (Sofa) bannt einige der gemeinsam erzeugten Klänge auf CD und tatsächlich lässt sich das Ergebnis als "Legierung", also als homogene Verbindung verschiedener Grundstoffe verstehen. Die KlavierFetzen des Zeitkratzer-Chefs dringen in das Gitter der Flöten-, Cello-, Kontrabass- und Horn-Töne ein und verfestigen deren leicht amorphe Struktur zu etwas diskret Monolithischem. Sehr spannend! 5 Der Kern eines neuen Projekts aus der Londoner JazzExperiment-Szene mit dem schönen Namen KROKONAUT besteht mit Leo Abrahams und Martin France aus durchaus prominenten Schlüsselfiguren. Für ihr s/t-Debut (tak:til/Gliltterbeat) haben die beiden eine lange Reihe Gäste (darunter auch der sensible Trompeter Arve Henriksen) zu diversen Sessions gebeten. Das Ergebnis ist, na sagen wir mal: OK. Denn über solides Handwerk geht die Verbindung aus dezenten ElektronikWagnissen und smoothen JazzIdeen selten hinaus. Und die im Info angezeigte ideelle Verbindung zur GedankenWelt des großen Morton Feldman kann ich auch nicht so recht nachspüren. 3 "Alea Iacta Est" (Odin) vom vielköpfigen norwegischen Ensemble OJKOS feat. ANDREAS ROTEVATN besticht mit so lockerer wie konzentrierter OrchesterArbeit. Die Einflüsse reichen, ohne jemals epigonal oder bemüht zu wirken, von Steve Reich bis Miles Davis, von Strawinsky bis Camel, von Daft Punk bis Holst, für "Helter Skelter 2" sample-te und autotune-te man sogar die Stimme des Irren Charles Manson - frische, spannende Musik ohne Schranken. OJKOS steht übrigens für "Orchestra of Jazz Composers in Oslo"und ist ein weiterer Beweis für die Wirksamkeit der norwegischen Musikförderung – ich bin immer wieder verblüfft, welch immense Vielfalt in den KulturNischen dieses Landes mit gerade mal 5,4 Mio. Einwohnern gedeiht. 4 DANNY KEANE erwarb seine Meriten ua. an der Seite von Anoushka Shankar und Mulatu Astatke, letzterer bedankt sich denn auch mit einem Gastspiel auf dem Debut des britischen Cello/Klavier-Spielers. "Roamin’" (MVKA) lebt von schlauen BreakBeats, von wohlgesetzten BläserGruppen und natürlich den prägenden InstrumentalStimmen Keanes. Die fallen mal impressionistisch-verträumt (Flight 19), mal schwer groovend (Igor) aus - Mojo machte die CD direkt zum "Jazz Album Of The Month". Und genau an Mojo-Leser wendet sich diese Musik wohl auch. 4 Wenn ich das recht verstehe, trafen sich die drei AkustikGitarrenMeister(innen) DANIEL STELTER, YULIA LONSKAYA und LULO REINHARDT im Rahmen einer Konzertreihe zum gemeinschaftlichen Musizieren. "Live @ Lulo Reinhardt Acoustic Lounge"(DMG) brilliert jeder auf seinem Fachgebiet: Stelter irgendwo zwischen Klassik und JazzPop, Lonskaya als Bossa/Folk-Begeisterte aus Belorus und Reinhardt als rastloser Flamenco/Gypsy-Barde. So verschieden die Stile, so kongruent das gemeinsame Spiel, das auch thematisch zwischen federleicht (Cuban Flair) und gedankenschwer (Memories of Dachau) pendelt. 3



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