ANOTHER SKY

(Virgin / Universal)

Kommando zurück: War es auf dem Debütalbum des Londoner Ensembles Another Sky noch die androgyn/männlich klingende Gesangsstimme der Frontfrau Catrin Vincent die das Alleinstellungsmerkmal des Projektes ausmachte, so arbeitet sie auf Album #2 oft mit dem anderen Extrem des Gesangsspektrums: Dem Falsettgesang (den es ja gemeinhin bei Frauen gar nicht gibt). Wie sie dieses Kunststück fertig bringt, muss sie noch darlegen - es lässt auf jeden Fall aufhorchen. Musikalisch hatte die Band ja vier Jahre Zeit, an ihrem Mix aus Art, Indie- und Dreampop sowie Prog-Rock herumzuschrauben und deswegen überrascht es jetzt nicht wirklich, dass die neuen Tracks besonders detailreich und vielschichtig angelegt sind. Interessanterweise betrachtet die Band dabei Wut und Zorn als Motivation des Songwritings. Dass es dann musikalisch überhaupt nicht wüst und chaotisch, sondern kontrolliert und klar strukturiert zugeht, hat dann den Hintergrund, dass es nicht darum geht, Wut und Zorn auszuleben, sondern zu lernen, damit umzugehen. Wenn es dann mal vor sich hin explodiert – wie etwa im Denouement des Tracks „Death Of The Author“, denn geht es da um emotionale Befreiungsschläge und Katharsis. Unter dem Strich ist das neue Album mit mehr nervösen und druckvollen Rockpassagen ausgestattet (und somit weniger poppig) als das Debüt-Album; was aber vielleicht dem Thema geschuldet ist. 4

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