GHOST WOMAN

(Full Time Hobby / Rough Trade)

Auf seinem zweiten Solo-Album greift der kanadische Retro-Psychedeliker Evan Uschenkotief a.k.a. Ghost Woman erkennbar stärker auf seine Erfahrungen als Bandmusiker zurück, als noch auf seinem Debüt. Und das, obwohl er das ganze Material auf einem alten Tascam-Recorder selbst einspielte. Musikalisch hat sich gegenüber des Debüts eigentlich gar nicht so viel geändert. Es gibt immer noch Westcoast-Psychedelia mit 60’s Flair, das der hoffnungslose musikalische Romantiker mit großer Ehrfurcht vor den Vorreitern minutiös nachempfindet (nur halt mit eigenem Material). Allerdings ist der Sache deutlich anzumerken, dass Evan dieses Mal sehr viel mehr Zeit hatte, seine Arbeiten zu strukturieren und zu diversifizieren – und das gilt sowohl für die Gitarrenarbeit, wie auch für die selnst gebastelte „Rhythmusgruppe“, die weit weniger schnürsenkelig und rudimentär ausgelegt ist, als noch auf dem Debüt. Hinzu kommen dieses Mal noch Kraut- und Prog-Sprengsel – was dazu führt, dass „Anne If“ nun nicht mehr ganz so unerbittlich geradlinig daherkommt. 5

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