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JAZZJANZKURZ

V.A.

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Jazz jeht schnell diesen Novemba! Iss nich so vülle in der Kiste, lass mal mit dem Bassisten RUPI Schwarzburger anfangen. Der hat "Immer Spaß auf den Backen" (Jazzsick) und das merkt man auch seiner jüngsten CD an. Meine Liebste analysierte messerscharf: "Klingt schwer nach DDR-Filmmusik!", was mal wieder (fast) eine Stunde Musik inhaltlich auf den Punkt bringt. Wobei natürlich jedem klar sein muss, dass weder DDR-Filmmusik noch Rupis JazzFunkFusion per se schlecht sind. Auch wenn das hier mit dem FakePop der Lost Gringos, mit denen Schwarzburger in den 80ern auf Atatak veröffentlichte, nur noch wenig zu tun hat, sind mit "Flöz Sonnenschein", "Beim Taubenvater" oder "Antje steht total auf Kitsch" nicht nur die Titel, sondern auch die Musik prima. Dicker BassGroove, feine Bläser und schlaue Arrangements. 4
Ein klein wenig mehr Rock rühren ROBBEN FORD und BILL EVANS auf "Common Ground" ( MPS) in den FunkJazz. Beim Titelstück von Sänger Max Mutzke unterstützt, treffen die funky Gitarre von Meister Ford (auch am Mellowtron (sic) zugange) und das signature-Saxophonspiel von Bill Evans (der in jungen Jahren bei Miles Davis spielte und dann uva. auch im Mahavishnu Orchestra) durchweg auf ein höchst tragfähiges Bass(Darryl Jones)-Schlagzeug(Keith Carlock)-Fundament. Zart und groovy as hell. 4
Etwas konventioneller verstehen JASPER VAN’T HOF und die PAUL HELLER GROUP die Jazz-"Conversations". Den Pianisten Van’t Hof muss man selbst JazzNeulingen dank(?) Pili Pili kaum vorstellen und Heller ist mit seinem Saxophon seit Jahren Teil der WDR Big Band. Konventionell, aber geglückt, diese "Unterhaltungen". 4
Auch wenn die CD "Birth Of A Bird" (beide Jazzline) erst in der zweiten Novemberhälfte erscheint – sie passt einfach zu gut hierher, denn die gerade erwähnte WDR BIG BAND spürt darauf dem Charlie Parker-Geist nach (und natürlich ist Hellers Tenorsax dabei). Neben Unvermeidlichkeiten wie "Ornithology", "My Little Suede Shoes" oder "Confirmation" übersetzen die WDRler unter Jörg Achim Keller auch Kleinode wie "Chi Chi" oder "The Gypsy" für bzw. in die große Besetzung. HauptSolisten, Parker-konform natürlich am Altsaxophon, sind Johan Hörlén und als Gast Luigi Grasso, der sonst bei der NDR-Big Band trötet. 4
Intimer wird’s mit "Habakuk" (Jazzsick) von KRISTINA BRODERSEN (as) & TOBIAS WEINDORF (p). Zerbrechliche Duette, gern mit Bezügen zu Bildender Kunst: ein Stück heißt "Frida Kahlo", die Titelnummer bezieht sich auf eine Max Ernst-Skulptur und das Cover-Gemälde stammt vom Kölner Maler Rolf Jahn. Der ist nicht nur Begründer der "Raldystischen Kunst", sondern ein augenscheinlich sehr talentierter LeinwandArtist (mit dem ich mich mal näher beschäftigen muss). "One For The Caper" ist dem Lagwagon-Sänger Joey Cape gewidmet (eine Verbindung, die ich hier nicht unbedingt erwartet hätte) und "Luke" dem zweiten Sohn des auch privat offenbar sehr gut harmonierenden Duos. 4
Wer’s gern etwas freier hat, ist vielleicht bei der namenlosen CD (Nemu) des YAMBIKO QUINTETs richtig. Der 5er besteht aus Michel Pilz (bcl), Reiner Winterschladen (tp), Frank Paul Schubert (as), Christian Ramond (b) und Klaus Kugel (dr) und feiert eine gute dreiviertel Stunde lang die europäische ImprovisationsKunst. Das Infoblättchen will dabei eine Verbindung von "Coltranes Ideal des erhabenen Tonalität mit der Strenge der Neuen Musik" erkennen und warum sollte ich dem widersprechen? 4
Wobei sich die ebenfalls 5köpfige Besetzung von IN SITU ENS auf der CD "Same Place" (Cubus) meines Erachtens noch dichter an neutönerische Experimente heran tastet. Liz Allbee (tp), Rhodri Davies ((electronic) harp), Christian Kobi (sax), Enrico Malatesta (perc), Magda Mayas (p) und Christian Müller (electronics) durchstreifen auf der spannenden Platte elektroakustische Landschaften voller Abgründe, Schönheiten und Wirrnisse. Anstrengende Anmut. 4
Mystisch und entrückt endet unsere kurze Reise bei HUB HILDEBRANDs "Athem" (Blackbird). Der Gitarrist experimentiert nicht nur instrumental (neben einer klassischen akustischen spielt er auf diesem Album auch eine bundlose Gitarre), sondern auch die Arrangements und vor allem die Worte, in die er seine Musik kleidet, sind im besten Sinne "unerhört". Von den Prinzipien des Internationalen Phonetischen Alphabets, das sämtliche Laute menschlicher Sprachen abzubilden versucht, hat Hildebrand eine eigene Sammlung selbst er- oder gefundener Silben abgeleitet. Silben, die sich zu Worten einer Sprache verbinden, die niemand spricht, aber (fast) jeder versteht. Er macht aus Silben Musik, SilbenMusik, die sich zu den Gitarren, dem einfühlsamen Streichquartett und sehr dezent eingestreuter exotischer Perkussion gesellt. Das Ergebnis ist so fremdartig wie schön, dass ein großer Teil der Aufnahmen in Kirchenräumen stattfand, verleiht dem Ganzen auch klanglich (noch mehr) Entrücktheit. Perfekt also für HerbstTräumereien am Fenster, mit Blick auf nebelverhangene Wiesen. 4

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