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THE GUTTER TWINS

Saturnalia

THE GUTTER TWINS

(Sub Pop/Cargo)

Sie nennen sich gerne treffend „Die satanischen Everly Brothers“, doch Brüder sind sie nur im Geiste: Mark Lanegan war einst Kopf der Grunge-Ikonen Screaming Trees, einige Jahre Special Guest bei Queens Of The Stone Age und zuletzt als Solist und im Duett mit Isobel Campbell in aller Munde. Greg Dulli feierte früher als Mastermind der Afghan Whigs Erfolge und veröffentlicht seit zehn Jahren wunderbar düstere Platten mit den Twilight Singers. Nach diversen Gastauftritten auf den Platten des jeweils anderen erscheint nun endlich das gemeinsame Album, das die zwei bereits seit fünf Jahren – nicht zuletzt in Interviews mit der Westzeit – immer wieder angekündigt haben. Es ist ein Album, das dem Hörer nicht ins Gesicht springt, eher eines, das seine Hörer bei den Fußgelenken packt und in den nächsten Gully zerrt. Roh und düster, triefend vor Emotionen, kommen fast sämtliche Tracks auf „Saturnalia“ daher, ohne aufgesetzten Pop-Appeal, aber doch so eingängig, dass sich die Songs - die sich drehen und wenden wie eine Schlange aus dem Sumpf, aus dem diese Platte ohne Frage gekrochen ist – unbarmherzig ins Gedächtnis fressen. 70s Rock? Oldschool Blues? Alternative Rock? The Gutter Twins bedienen sich bei vielen Genres, doch die einzigen wirklich passenden Referenzen sind die früheren Werke von Lanegan und Dulli selbst. „Saturnalia“ ist eine musikalisch und textlich deprimierende Platte, die nur kleine Lichtblicke erlaubt. Das sanfte Intro zu „Circle The Fringes“, die Electronica-Avancen bei „Each To Each“ oder die geradezu Beatles-esken Harmonien von „I Was In Love With A Girl“ bleiben zwar Ausnahmen, unterstreichen letztlich aber die niederschmetternden Breitwand-Qualitäten von Songs wie „Idle Hands“. Ein dunkel funkelndes Meisterwerk.
Weitere Infos: › www.myspace.com/theguttertwins

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