ALTIN GÜN

(Glitterbeat / Indigo)

Mag sein, dass das niederländische Sextett Altin Gün die Art von Musik, wie es sie auf dem fünften Album in fünf Jahren zu hören gibt, nicht gerade selbst erfunden hat – aber zumindest klingt das so; und das ist ja das Wichtigste. Nach einem produktionsbedingten Ausflug in elektronische Gefilde wenden sich Altin Gün auf „ Aşk“ („Liebe“) wieder organischen, handgemachten Sounds zu und demonstrieren offensiv, wie sehr das gemeinsame Miteinander in Zeiten der Pandemie gefehlt hat. Musikalisch orientieren sich Altin Gün dieses Mal am Sound der 70er Jahre und präsentieren jene Art von anatolischem Psychedelia-Lounge-Pop-Sound, dem sie sich auch zu Beginn ihrer Laufbahn verpflichtet fühlen. Das macht auch insofern Sinn, als dass es sich bei dem neuen Material um Neuinterpretationen von türkischen Traditionals handelt – nur dass diese mit Reggae-Riddims, souligen Grooves, psychedelischen Effekten, Funk und Rock-Elementen dermaßen aufgebohrt wurden, dass diese als solche einfach nicht identifiziert werden können. Es ist dann auch vor allen Dingen die unbändige Energie der mit viel Spielfreude live im Studio eingespielten Tracks, die auf „Aşk“ ins Ohr fällt – und das Ganze zu einer einzigen Party-Scheibe gedeihen lässt. VÖ: 10.03. 5

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