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QUICKSILVER 11

V.A.

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KLAUS HOFFMANN hat im letzten Jahr eine der besten seiner ohnehin starken Platten vorgelegt und war anschließend damit sehr erfolgreich auf Tournee. "In der Philharmonie Berlin – Aquamarin"(stille musik) ist das zugehörige 2CD-Dokument, zu dem man wieder vieles sagen könnte. Für dieses Mal soll reichen: Der Mann ist grandios, dieser sowohl Hoffmann-Standards (z.T. erfrischend frei arrangiert) wie natürlich auch viele aktuelle Stücke und die typischen, immer auch charmant selbstverliebten Zwischentexte enthaltende Live-Mitschnitt auch. 5
FRANZISKA GÜNTHER macht als Straßenmusikerin sicher eine gute Figur, am rechten Ort bei gutem Wetter wird schon die eine oder andere Münze im Gitarrenkoffer landen. Warum sie ihre Lieder aber unbedingt auf CD pressen lassen muss – ich weiß es nicht. Einen zwingenden Grund für "Besser wenn der Kopf nicht hängt"(recordJet) sehe ich jedenfalls nicht. 2
In jeder Hinsicht ähnlich ist DREBEs "Der Mond ist ausgefallen"(Kombüse), nur dass die Gitarre hier von einem Mann bedient wird ist. Überflüssig. 2
Den gar nicht mal so unspannenden Demos des 1983 früh verstorbenen L.A.-Hippies PETER IVERS widmet sich "Becoming Peter Ivers"(RVNG Intl.). 3
Auch sehr reizvoll: Tom Zé-Neffe LUCAS SANTTANA, der auf "O céu é velho há muito tempo"(No Format) mit Stimme und Gitarre brasilianischer Tradition ein modernes Gesicht verleiht. Nicht ohne Grund ist Arto Lindsay Co-Autor des letzten tracks. 4
Die Hirten Siziliens besingen seit Jahrhunderten "Il Viaggio Di Maria"(Jazzhaus), ETTA SCOLLO gibt diesen volksfrommen "Canti della Natività" eine neue, gleichwohl sehr tradionelle Stimme und Instrumentierung. 3
Auch AZIZA BRAHIM bleibt auf "Sahari" recht geschichtsbewusst, wobei sie ihrem Wunsch nach Freiheit und Frieden für die Westsahara mit einer spannenden Mixtur aus traditionellem Gesang, klassischer Wüsten-Perkussion und Synths (hierbei half Amparo Sánchez) Ausdruck verleiht. 4
Mit dem s/t-Debut (beide Glitterbeat) von BANTOU MENTALE wird’s fett, modern und tanzorientiert. Ein wundervoller overkill aus typischen Congotronics, abgedrehtem AfroSpacePop (Hallelujah), feinen Dub-Sub-Bässen und noch viel mehr. 5
Das neue ACID ARAB-Album "Jdid"(Crammed) ist eine echte Weiterentwicklung. Die Band hat das alte Rezept, Maghreb-Folk mit westlichen AcidBeats zu mixen, erheblich ausgeweitet. Die Verschränkungen werden intensiver, die samples radikaler, das Ergebnis (noch) besser. 4
Zeitgemäß wirr sind die Neuigkeiten aus Englands UndergroundClubs, die gar nicht von dort stammen. Die BATTLES kommen aus NYC und veröffentlichen mit "Juice B Crypts"(Warp) einen zerklüfteten Mix aus loops, beats und samples. Cool und kryptisch. 4
Das kalifornische ElektroDuo HXXS feiert das "Year Of The Witch"(Captured Tracks) auf ähnliche Weise. Cool und kryptisch. 4
Mit deutschen Spracheinwürfen garniert INAUD1BL3 die aus soundscapes, MetalRiffs, VocoderStimmen, dunklem TripBalladenHop, wilden breakbeats und vielen obskuren samples bestehende (Achtung, die Kleinschreibung scheint wichtig!) "weltformel"(farmersmanual GT). "inaud1bl3 ist ein guter tyrann", genau. Cool und kryptisch. 4
Jetzt erstmal gekonnt relaxen. Das geht gut mit dem DownbeatJazzHop von BOKOYA aus Köln. "Introducing"(Wadada) ist eher ausgefallen als gefällig, vermeidet Plattitüden und ist doch entspannend. 4
Geistesverwandt ist RUPI, wobei hier mehr Funk in der ambienten Suppe schwimmt. Dass "Die Sonne"(JazzSick) schon vor 20 Jahren (er)schien, merkt man der CD nicht an. Was für diese Musik und gegen die allgemeine Entwicklung spricht. 4
Die italienischen VEEBLEFETZER erhöhen die Schlagzahl leicht, ihr elektrifizierter HipReggaeGypsyMix liebt den Offbeat, egal ob als Dub, Cumbia oder BalkanBrass, gerne "More"(Goddfellas). 4
Wer jetzt schon wieder außer Atem ist, legt als "Re_Calibrate"(Denovali) RICARDO DONOSO auf. Der anders als manche Labelkollegen gern auch extremere sonische Felder durchmisst. Auch beats dürfen da mal krachig ausfallen und überhaupt mischen sich Schönheit und Schmerz hier sehr angenehm. 4
Bedeutungsvolle Metallperkussion, irres Sirren und dramatische Klavierarpeggien sind nur einige der Ingredienzien der "Sssseegmmeentss Frrooom Baaari"(BeCoq), für die sich TRRMÀ AND CHARLEMAGNE PALESTINE zusammentaten. Passt super. 5
LARSEN sind noch immer von Z'ev inspiriert, "Arrival Vibrate"(Important) ist ebenfalls sehr konzentriert und doch ein heterogener "stream of consciousness". An der strengeren B-Seite hat John Duncan mitgemischt. 5
Einen hysterischen Sopran legt KA BAIRD auf "Respires"(RVGN Intl.) unter einige ihrer nervös fiependen und elektronisch pochenden MinimalKunstwerke. Nicht schlecht. 4
Mit noch stärkeren E-Musik-Bezügen kommt MARIA W HORNs "Epistasis"(Hallow Ground). Bedrohung und Rigorismus, mal als drone, mal vom Klavier. 4
Das SaxSolo am Ende des "Trip to the abysses" hätte auch ein DDR-FreeJazzer nicht wütender hinbekommen. Überhaupt lebt GABRIELE MITELLIs "The World Behind The Skin"(We Insist!) von der Verschränkung elektronischer GeräuschKunst mit gelegentlichen Kornett- oder SopranSax-Stößen. 5
Zwischen FreeJazz und elektronischem HallWimmern oszilliert auch "Coin Coin - Chapter Four: Memphis" von MATANA ROBERTS. Dazu etwas spoken-word-Agitation, es geht schließlich noch immer um die Selbstermächtigung schwarzer Künstler. 4
Zuerst scheint sich Sam Shalabis LAND OF CUSH im "Sand Enigma"(beide Constellation) etwas in gemäßigt gewagter AvantFolklore zu verlieren, doch dann kommen einige herrlich experimentelle Soundschleifen, mit "Trema" fast sowas wie Pop und "SSSSSS" ist mit seinen zu Akustikgitarre und schabenden Bandschnipseln zelebrierten Vokalexercitien im schon beinahe engerem Sinn die Austreibung von ..., ja wovon eigentlich? 5

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