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JAZZJANZKURZ

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ANA POPOVIC setzt auf Sex und Masse. Hä? Ja, auf Masse, denn "Trilogy"(Artists Exclusive Rec./in-akustik) heißt nicht umsonst so, auf 3 CDs geht’s rund um die Uhr: "Morning", "Mid-Day" und "Midnight". Morgens Blues, mittags Funk und nachts Rock. Aber trotz mehreren Grammy-Gewinnern auf den Produzentenstühlen, einem Gastspiel von Joe Bonamassa und auch sonst beträchtlichem Aufwand ist die Musik der Gitarristin zu glatt und beliebig, zu middle-of-the-road. Und ihr outfit mit "Beate Uhse"-Chic auf den Coverfotos macht das Ganze auch nicht besser. 2
Wenn schon mainstream, dann lieber so, wie das INCOGNITO seit über 35 Jahren(!) tun. Das 17. Studioalbum der AcidJazzer heißt "In Search For Better Days"(earMusic/edel), ist frisch, groovy und soulful, aber natürlich auch frei von Ecken und Kanten. 3
Erstaunlich viele Ecken und Kanten hat NORBERT STEIN mit seinen PATA MESSENGERS auf der EP "friends & dragons"(Pata Music) zugelassen. Im Vergleich zu den Rilke-Adaptionen (s. WZ 02/16) ist Steins Saxophon hier wesentlich freier, die g-b-dr-Begleitung weniger gehemmt. So ganz können sich die Herren aber von ihren Oberstudienratsjackett trotzdem noch nicht trennen. 3
"Wo fangts an"(cracked anegg Rec./Fenn Music) fragen sich DIE STROTTERN UND JAZZWERKSTATT WIEN. Wer weiß das schon - mir ist nur aufgefallen, dass sich die 9 Kollegen nicht so recht zwischen Wiener Lied und Latin, AfroBeat und Jazz, Soul und Mundartdichtung entscheiden können. Müssen sie eigentlich auch nicht, denn was hier noch etwas unausgegoren wirkt, hat vielleicht Potential zu mehr. 3
Klassische Streichquartette mag ich nicht so sehr, entweder ist der Vibratoregler am Anschlag oder es kratzt fürchterlich. Oder man macht es so wie das in New York residierende SIRIUS QUARTET auf "Paths Become Lines"(Autentico Music/Naxos). Schon das Titelstück atmet eine enorme Spannung und "Spidey Falls!" überrascht mit interessanten perkussiven Elementen. Jazz, Avantgarde und klassischer Schönklang werden hier vereint. 4
THE JAZZFAKERS kommen auch aus NYC, spielen FreeJazz aber ganz anders, unakademischer, eher als Punk. "Hallucinations"(Alrealon Musique) begeistert (mich) mit Orgeleinschüben (ja, die kommen vermutlich aus der Soundbank eines Synthesizers, aber egal) wie Faust & Co. sie erfunden haben könnten. Hier wird lärmendes Chaos genauso zugelassen wie ChaosAmbient (so nennen die Jungs die von ihnen kuratierten Konzerte in New Yorker Szeneclubs), das Ganze hat Humor und Noisemeister Martin Bisi saß an den Reglern. 4
Bei "Det andere rommet" vom ERLEND APNESETH TRIO fragt man sich zu Beginn, ob das wirklich auf dem heißgeliebten norwegischen Label Hubro erschienen ist, denn die "Trollsuiten" klingen sehr folkloristisch. Apneseth bedient seine Hardangerfiedel hier ganz puristisch, erst bei "Under Isen" schleichen sich erste elektronische Störgeräusche ein. Sanftes Pfeifen oder Schaben, zarte E-Gitarren und grazile drums spielen zu oder mit sentimentalen FolkKlängen, es entsteht eine aufregende Hochzeit aus Tradition und Avantgarde. 4
Auch der Gitarrist STEIN URHEIM verbindet auf "Strandebarm"(beide Hubro) Gegensätze, neben einer länger auch mal nervend dahinjammernde Slidegitarre (falsch: Tamboura! Urheim spielt Unmengen von exotischen Saiteninstrumenten, u.a. "fretless Bouzouki" und eine Langeleik-Zither) gibt es einige sehr aufregende Passagen, in denen wie im Titeltrack der Dialog von analogem Saitenschwingen und ModularSynthSounds wunderbar poetisch wird. 3
MICHAEL MOSERs soundinstallation "Antiphon Stein"(Edition RZ) genügt sowohl den Ansprüchen von Neue-Musik-Professoren wie denen hipstriger Avantgardeweirdos. Eine für den Klangraum der Minoritenkirche im niederösterreichischen Krems/Stein entwickelte Software kontrolliert die Resonanzen, Reflektionen und Schwingungen im Kirchenraum aufgehängter, durch Schallwandler angeregter Glas- und Metallobjekte und formt daraus ein spezifisches KlangBild, das von Orgelklängen kontrastiert wird. Klingt kompliziert, ist im Ergebnis aber sehr spannend. Kreiselndes Dröhnen und klapperndes Klinge(l)n trifft auf schwebende Orgeltöne, gotische Architektur auf Resonanzschwingungen. 5

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