CONRAD SCHNITZLER

(bureau b / Indigo)

Conrad Schnitzler (1937-2011) einen Radikalinski zu nennen ist weder Beleidigung noch Abwertung. Sein Engagement bei Tangerine Dream und Kluster in den 1960er/1970er Jahren macht ihn auch deshalb zum Pionier der elektronischen Musik, weil er konsequent den Spuren der damals technischen Möglichkeiten folgte. In seinen Soloalben (die Webseite› www.the-edge.ws zeigt eine fast vollständige Diskographie) tobte er sich aus und fand mit dem Korg MS 10 oder aufregende, endlos erscheinende Klangkonstellationen. Auf der Schnipsel(Skizzen)Sammlung „Contempora“ kann man seinen Klangvorstellungen und -forschungen auf einundzwanzig Stücken folgen. Auf „Conrad & Sohn“ (1981) bedienten Conrad und Gregor Schnitzler jeweils eine Albumseite – eingespielt mit dem selben Equipement. Unterschiede sind bei den unbetitelten und nicht zugeordneten Stücke heraus zu hören: bei Gregor dominieren Einflüsse aus Industrial und eine kaum verhohlene „No Future“-Stimmung.
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