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POP(PE)´S TÖNENDE WUNDERWELT

Diverse

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INA MÜLLER gehört eigentlich nicht zur Zielgruppe, dennoch fand sie im Februarheft sowohl in der Titel- als auch in der Co-Coverstory Erwähnung. Aufklärend sollte die Künstlerin (die circa 20 km von meinen Wohnort entfernt aufwuchs), deren ARD-Nachtshow das Sabbeln, Singen & Saufen kultivierte, auch einmal direkt rezensiert werden: Die Texte von „Das wär dein Lied gewesen“ (105Music) sind interessant-lustig erzählt-gesungene Geschichten aus dem Leben einer 45jährigen Dame, kurzweilig anzuhören. Die darunter gelegten Sounds nähren allerdings die Annahme, hier lediglich auf technisch höchstem Niveau eingespielte Beigaben zu sein. Schade, aber toll. ***
Ebenfalls dem großen Markt zugerechnet werden darf wohl „How To Compose Popular Songs That Will Sell“ (Mercury / Universal) vom „heiligen“ BOB GELDORF. Zusammen mit seinem ehemaligen Boomtown Rats-Kollegen Pete Briquette zelebriert St. Bob Folk-Pop, lässt überraschende Keyboard-Sequenzen einfließen, und widmet sich teilweise der Worldmusik (plus frz. / griech. Elemente). Obendrein gibt es ein Sammelsurium an „oldstyle Schweineorgeln“. Einzig die scheinheilig dem „Summer in the City“ entliehenen Anleihen wirken etwas unoriginell. ***
Wie Geldorf hat auch CLARE MAGUIRE irische Wurzeln, die sie nun in London auslebt. Ihr Debut „Light After Dark“ (Polydor) besticht durch eine wirklich kräftige, schöne Stimme. Andererseits erinnert ihr Pop mit alternativen Zutaten manchmal zu sehr an einen ulkigen Mix aus Annie Lennox, Tori Amos und Jennifer Rush. VÖ: 08.04. **
Die „abgefahrenste“ Musik bietet Londons finest CORNERSHOP featuring Bubbley Kaur auf „Cornershop & the Double `O´Groove of“ (Ample Play Records / Cargo). Tjinder Singh & Ben Ayres haben mit ihrem in Punjabi singenden weiblichen Gast eine Menge an indischen Sounds zusammengeschnippelt. Funk trifft auf Folk, Pfeffer auf Chili. Sounds, wie für ein indisches Restaurant - teilweise sind wahnsinnige Genüsse dabei, aber nicht jede Zutat passt in jedes Gericht .... ****
Die ungewöhnlich zahlreich vertretenen, progressiven Sounds der Rubrik eröffnen THE VON HERTZEN BROTHERS aus Finnland. „Stars Aligned“ (Spinefarm Records / Coperative Music) zitiert scheinbar Pink Floyd, legt Heavy-Sound dahinter, und paart diesen Mix mit melodisch-progressiven Hymnen, die auch Soundgarden gut zu Gesicht gestanden hätten. Schön, dass... ***
Aus der Basis in London heraus entwickelte THE WINCHESTER CLUB ausufernde, soundtrack-ähnliche Progressiv-Psychedelic-Sounds, die sich unter dem Etikett „Negative Liberty“ (Exile On Mainstream Records) sehr „drogengeschwängert“ einschleichen. Für die ellenlangen 5 Tracks muss die CD 52,6 Minuten „musizieren“. Dennoch: Positive „Endsechziger“ Ästhetik, irgendwie, könnte man sagen. ***
Es war eine schöne Erfahrung, „Habits“ (Mercury / Universal), dass Debut-Album der NEON TREES um Drummerin Elaine Bradley aus Utah anhören zu dürfen. Allerdings wird dieser hymnisch-melodiöse Rock wohl eher in die Charts einsteigen, als langfristig ehrliche Musikliebhaber tiefergehend zu überzeugen. US-Mainstream mit alternativen Touch. Punkt. **
Mit der Zeitmaschine aus ihrer amerikanischen Heimat in ein beschauliches Bauernhaus nach Bayern übergesiedelt sind die Musiker von SIMEON SOUL CHARGER. „Meet Me In The Afterlife“ (Gentle Art Of Music / Soulfood) ist ein weiteres Debut mit progressiven Wüstensounds, beatlesken Stoner-Gitarren und sehr viel 60er-70er Jahre Innovationen. Klingt gut, jedoch nicht aus der Masse heraus.... ***
THE TIBBY VAUGHAN feiern aus München heraus The Vibraton Of Nothing“ (Little Teddy Recordings / Cargo). Progressive, once more, jedoch mit feinsten Harmoniegesängen. Trash-Pop-Perlen, die sich eher an Platten der Hollies, als an jene der Wedding Present anlehnen dürften. Dazu gibt es noch Trompeten. Definitiv ein lustiger Mix! ***
Noch weiter in der Zeit zurück reisen die MOBYLETTES um Ex-Huah!-Sängerin Diana Diamond aus Hamburg. „Immer Schlimmer“ (Tapete Records) verstricken sich die Soul-Beat-Stücke der Formation in Burt Bacharach-Sounds. Stilsicher, aber nicht unbedingt jedermanns Sache. **
Zurück in die Zukunft geht es „Unter Freunden“ (Columbia Berlin) mit dem dt.-österreichischen Dancehall-Duo MONO & NIKITMAN. Reggae mit deutschen Texten zerfließt in Synthesizer-Pop a la `80er Jahre´. Irgendwo zwischen Ich & Ich und Rap werden Songs wie „Cash“ sicher einige Euros einspielen, denn man hört die Erfahrung der bisher 3 Alben! Hier sind keine Newcomer am Werk, sondern Profis! ***
Der „Soundtrack für dieses Jahr“ (Universal) wird von EMMA6 aus 52525 Heinsberg angeliefert. 2 Brüder, ein Kumpel, just auf Tour mit Wir Sind Helden und von deren Mark Tavassol mitentdeckt. Fazit: Emma6 stoßen mit ihrem Deutschpoprock gekonnt in die Lücke zwischen Revolverheld und Adel Tawil, zelebrieren massenkompatible Lieder zum Trend der Zeit.***
Ganz anders gerieren sich die MONSTERS OF LIEDERMACHING. Sie sind „Haie im Flipperpelz“ (Soulfood), machen mit subjektiv platten Sprüchen Witz-Pop zur Mitsing-Party, verulken sich und andere Leute – wie diese Live eingespielte CD deutlich beweist. Ein Sextett mit 5 Gitarristen, unter ihnen Fred Timm of Norbert & die Feiglinge-Fame. **
„Manta Manta“ war nur der Anfang... auch für den Feiglinge-Bandleader Norbert Bohnsack. Der hat sich jedoch definitiv weiterentwickelt, und die deutschen Texte für die Smash-Hit-Verhohnepipelung von SPONGEBOB „Bob Musik – Das gelbe Album“ (Sony Music) gefertigt. Party-Spaß für kleine und klein gebliebene Schwammfreunde. Dargeboten werden deutsche Ulkversionen von Shakiras „Waka Waka“, Culcha Candelas „Hamma“ oder Weiterentwicklungen von „Das geht ab“ (Die Atzen). Schwamm drüber, ohne Wertung!
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