Es ist fast zu schön, um wahr zu sein. Plastic Peaches sind die Band, auf die man in ihrer Heimatstadt mehr als 30 Jahre lang warten musste. Denn auch wenn die Folkwang-Stadt im Herzen des Ruhrgebiets in der Vergangenheit Acts wie die Thrash-Metal-Legende Kreator, die Hamburger-Schule-Wegbereiter Die Regierung oder das betont kopflastige Abseits-Pop-Trio Festland hervorgebracht hat – eine Band, die sich den Tugenden des klassischen Indierock widmet und das noch dazu mit beeindruckender Brillanz tut, die gab es bisher noch nicht. Mit Plastic Peaches ändert sich das nun. Egal, ob vor einigen Monaten im Hinterzimmer des Essener Südrock, auf der Hochofenbühne des Duisburger Landschaftsparks Nord als Opener des diesjährigen Traumzeit Festivals oder nun mitten in der Wittener Innenstadt beim Wiesenviertelfest: Die Selbstfindungs-Songs von Maja Bjeljac (Gitarre, Gesang, Texte), Alina von Zittwitz (Saxofon, Synths, Gesang), Eugen Findling (Bass) und Daniel Senzek (Drums, Sonnenbrille), die mal von Lebensmittelmotten und mal von hoffnungslosen Fällen handeln, sind beseelt von der ungefilterten Wucht der Riot Grrrls und des Grunge, ohne nur ein Abziehbild von Nirvana oder Sleater-Kinney sein zu wollen. Mit zwei Frauenstimmen, Synths, Saxofon (!) und einem gewissen Dream-Pop-Faible finden Plastic Peaches vielmehr zu einer spannenden eigenen Interpretation des archetypischen Sounds der frühen 90er Jahre. Deshalb sorgen Ohrwurm-verdächtige Nummern wie "Lost Cause", "Moldy Peaches" oder "Faking It" selbst beim Umsonst-und-draußen-Festivalauftritt in Witten für so viel Begeisterung, dass eine Zugabe hermuss – oder anders gesagt: Die Veröffentlichung der für diesen Herbst angekündigten Plastic-Peaches-Debüt-EP kann gar nicht schnell genug kommen!
Weitere Infos: plasticpeaches.com
