
Es war die Freude an der kreativen Zusammenarbeit, die Freude an der Musik und letztlich wohl auch die Freude am Leben, die die eigentliche Triebkraft war, die die Arbeiten an „A Different Life“ - dem dritten Album der Songwriterin, Multi-Instrumentalistin und nun auch Produzentin CATT – befeuert hatte. Und obwohl die Tour zum Album – auf der die neuen Songs dann präsentiert werden sollten - schon halb zu Ende war, als das Album am 23.05. dann veröffentlicht wurde, ging es CATT und ihrer souverän aber im Sinne der Musik zurückhaltend agierenden Band dann darum, genau dieses freudige Lebensgefühl auch auf der Bühne zu vermitteln. Das stand dann auch bei der Show im Kölner Gloria im Zentrum, wo sich CATT und die Band alle Mühe gaben, nach dem Motto „Joy To The World“ auch das Publikum in die allgemeine Glückseligkeit mit einzubinden. Das war dann wohl so erfüllend, dass dafür kein Support-Act notwendig war. Mit entspannter Gelassenheit nahm CATT dann gegen 20:30 Uhr die Zuschauer mit auf eine musikalische Interpretation jener Urlaubsreise ins nördliche Kalifornien, die die eigentliche Inspiration für die neuen Songs gewesen war – weil CATT nach dieser Reise das Leben mit einer anderen, poetischen Weltsicht betrachtet hatte. Mal am Piano sitzend, mal die Akustikgitarre schwingend und mal mit Gusto die Blasinstrumente bedienend präsentierte die offensichtlich bestens aufgelegte CATT dann einen abwechslungsreichen Mix aus den neuen Songs und einer Sammlung von Schlüsseltracks aus ihrem bisherigen Oeuvre – wobei sich dann zunehmend förderlich bemerkbar macht, dass CATT heutzutage neben ihren meist melancholisch/nachdenklichen Trademark-Balladen zunehmend auch muntere Up-Tempo-Songs wie z.B. „Jungle Of Abundance“ oder „Mirror“ vom aktuellen Album oder „Wild Heart“ oder „Change“ vom letzten Werk „Change“ im Angebot hat – die wohl nicht ohne Grund als musikalische Klammer am Anfang und Ende des Sets platziert wurden. Dabei ging es aber interessanterweise gar nicht darum, diese Tracks möglichst schnell und laut ins Zentrum zu stellen, sondern stattdessen – wie auch beim Rest des Materials – die gemeinsame Spielfreude ins Zentrum zu stellen und statt auf musikalische Kraftmeierei auf inspiriertes Miteinander zu setzen und echte Live-Versionen mit improvisatorischem Flair darzubieten - und dabei sogar mal einen Click zurückzuschalten, dabei aber dann die Emotionen fließen zu lassen. Dazu gehörte beispielsweise auch, dass CATT heutzutage ihre Einlagen auf Posaune und Trompete nicht mehr zum Anker ihrer Performance macht (wie früher bei ihren Solo-Shows) sondern zum munteren Jammen mit den Musikern nutzt. Die quirlige Nervosität, die CATT noch auf der Tour zum letzten Album zuweilen demonstriert hatte, war dabei offensichtlich einer relaxten Souveränität gewichen. Einen besonderen Moment der Reflexion gab es dann, als CATT sich daran erinnerte, dass sie im Gloria – damals auf Einladung von Kat Frankie, in deren Band sie damals spielte – ihren ersten Auftritt als Solo-Künstlerin mit eigenem Material gespielt hatte – und deshalb spontan ihren ersten selbstgeschriebenen Song „Moon“ ins Programm aufnahm, der so gar nicht geplant gewesen war. Als die Show dann mit dem Titelsong des letzten Albums ausklang (der für CATT aufgrund seines Band-Sounds und der Vermittlung des Kernthemas des Albums – der Suche nach Veränderung und einem anderen Leben – besonders wichtig ist), gab es eigentlich dann nur glückliche Gesichter im Publikum. Das ist ja schon alleine deswegen erwähnenswert, weil ja trotz allem eine gehörige Portion Weltschmerz in der Musik von CATT mitschwingt. Sie hat damit dann aber wohl einen Nerv getroffen, der im allgemeinen offensichtlich glücklich zu machen scheint.
Weitere Infos: catt-music.com