(Adrian Verlag; 448 Seiten; Hardcover; 22,00 Euro)
Nicht nur der Einband fasziniert - auch die fiktive Geschichte á la `Claire Fraser aus Outlander´ überzeugt in seiner Vielschichtigkeit. Es geht um eine mutige Frau, die in einer Zeit lebt, die alles andere als freundlich und offen gegenüber dem weiblichen Geschlecht aufgestellt ist, und Männer, die scheinbar das Recht des Stärkeren auf ihrer Seite haben. Doch Recht ist nicht gleich Recht. Gesetze können ausgelegt werden, wie es dem Mann gefällt. Wahrheiten fallen unter den Tisch. Allein deshalb, weil Frauen in dieser Zeit nicht mal vor einem Gericht Gehör erhalten. Lawhon gelingt es, ihre Geschichte zu einer Zeit anzusiedeln, die durch die Sinne einer Frau wahrgenommen wird. Eine in ihrer Kälte und Absurdität gefangene Gesellschaft, die auch zur heutigen Zeit parallelen erkennen lässt. Großspurigkeit, gepaart mit Unfähigkeit, und lediglich deshalb überzeugend, weil Macht immer noch mit Geld und Grundbesitz bzw. Familienclans verbunden ist. Es ist faszinierend und zugleich erschreckend zu sehen, wie Parallelen sich wiederkehrend sowohl innerhalb der Erzählstränge als auch zur heutigen Jetztzeit finden. Wenngleich eher subtil. Die Protagonistin Martha Ballard ist klug, schön, und gewillt, als Hebamme den Frauen und Wahrheitssuchenden mit ihrem Gerechtigkeitssinn zur Seite zu stehen. Spannend und fesselnd zugleich.Weitere Infos: https://adrian-verlag.de/ueber-adrian-verlag