JASON ISBELL & THE 400 UNIT

(Southeastern Records / Thirty Tigers / Membran)

Dass sich Jason Isbell auf seinem neuesten Album „Weathervanes“ ungewöhnlich düsteren Themen – wie zum Beispiel Depressionen, Selbstmord, Einsamkeit, Isolation, Rassismus, Mass-Shootings und Waffengewalt abhandelt, hängt nicht alleine mit Isbells Weltschmerz zusammen, sondern damit, dass er bewusst ein erwachsenes Album für erwachsene Leute machen wollte. Und dabei kann es nicht mehr einzig um Lovey dovey-Songs, Herzschmerz und das Leben On The Road gehen. Stattdessen macht Isbell zunächst mal klar, dass eine erwachsene Liebe immer auch erst über die Liebe zu sich selbst führt. Nachdem das dann etabliert ist, betätigt er sich als musikalischer Journalist, wie er es ausdrückt. Der Song, der dieses Prinzip am gelungensten verdeutlicht ist dabei „Save The World“ - dabei betätigt sich Isbell nicht als potentieller Weltenretter, sondern schrieb einen Songs über Eltern, die sich Sorgen über die Zukunft ihrer Kinder in einer Welt machen, in der Schießereien an Schulen an der Tagesordnung sind. Ein weiterer Song in diesem Sinne ist „Cast Iron Skillet“ in dem Isbell hart mit der nostalgischen Geschichtsverklärung seiner Südstaaten-Heimat ins Gericht geht. Dass dieser „neue“ Isbell dabei musikalisch ebenfalls eher unromantisch zur Sache geht und mit seiner Band The 400 Unit die Sache auch wieder deutlich in Richtung Rock aufbohrt, macht Sinn. VÖ: 09.06. 4

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