JOHN BLEK

(Hometown Caravan / Broken Silence)

Etwas überraschend holt der irische Songwriter John Blek für sein achtes Solo-Album das ganz große Besteck heraus und richtet seine charmanten Folkpop-Songs in einem ungewohnt fülligen, orchestralem und mit Streicher- und Mellotron-Klangwolken, Klarinetten-Einlagen, Piano und Himmelschören angereicherten Setting an, dass man zuletzt gar nicht mehr von ihm erwartet hatte. Wie sich nun herausstellt, ist das aber Teil eines Masterplans, denn erstmals seit Jahren setzt das Album nicht bei seinem Vorgänger-Werk an, sondern beschreitet neue Wege. Das hängt damit zusammen, dass Blek mit dem Vorgänger „On Ether & Air“ eine Quardologie abgeschlossen hatte, die ganz dezidiert auf das Solo-Setting ausgerichtet war. „Until The Rivers Run Dry“ ist nun Blek’s Magnum Opus, in dem er sich auf gewohnt poetische Manier über den Zerfall der Welt Gedanken macht – und sich dabei aber als hoffnungsloser (im Sinne von „tröstlicher“) Romantiker gibt, der nicht nur im Titeltrack die Kraft der Liebe als allumfassende Antwort auf alles beschwört. Eingespielt wurde das Album mit einer Gruppe befreundeter Musiker – darunter Songwriter-Kollegin Cathy Davey, die mit ihren Gesangsbeiträgen die perfekte Ergänzung zu Blek’s warmherzigem Vortrag darstellt. Musikalisch ist das Album nicht nur Blek’s ambitioniertestes, sondern auch schlüssigstes und gelungenstes Werk to Date. 4

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