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QUICKSILVER

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Die Apulier von CANZONIERE GRECANICO SALENTINO legen mit "Canzoniere"(Ponderosa) ein Album voller verführerischer, sich sofort in den Ohren festhakender FolkChor-Nummern vor und haben dabei überhaupt keine Angst vor clubtauglicher Rhythmik. Was z.T. vielleicht daran liegt, dass hier auch eine Riege internationaler Rock/Pop-Songschreiber beteiligt war. 5
Westafrikanische Perkussiontraditionen verheiratet der Senegalese HERVÉ SAMB auf "Teranga"(Euleuk Vision) mit flinkfingeringen JazzLäufen seiner Akustikgitarre. 3
Frankreich, Kamerun und Kongo heißen die Heimatländer von TOTO BONA LOKUA, deren "Bondeko"(No Format) freundlich dahin swingt. Auch hier gibt’s Jazzeinflüsse in der Gitarrenarbeit, die Rhythmen bleiben jedoch braver und die Chorgesänge sind "very smooth". 3
Heftiger kommt da ATAMINA, der mit "Sycophantic Friends"(Makkum) eine feine Breitseite Kologo-Power abliefert. Auf den 2 Saiten seiner Laute erzeugt der Mann aus dem King Ayisoba-Umfeld einen unwiderstehlichen groove, dazu brennende percussion und einige modern-elektrische Beigaben zu politisch-sozialkritischen englischen Texten. Weniger Folklore als tatsächlich eine Art "Sleaford Mods of West Africa". 4
Die Schwedin Line Westin aka. FEMME EQUATION verpackt auf schon mal ein Shanti-Mantra in den flockigen "Transcendental Pop" auf "Enigmatical"(Lab259). Kann, muss aber nicht. 3
Genau wie das "Ringthing"(Tapete) vom Berliner Dreier JAGUWAR, die schönen, so aber eben schon recht oft gehört NoisePop spielen. The Sundays meet The Cure. 3
Eine ähnliche Baustelle bedient NABIHAH IQBALs "Weighing Of The Heart"(Ninja Tune). Dicke keys, mittelhohe Gitarrenwände, trancig-treibende beats. Dazu verträumter Damengesang, natürlich voller Hall. 3
THE MONOCHROME SET kopieren sich auf "Maisieworld"(Tapete) wenigstens selbst. Wie in den seligen 80ern federn die Gitarren janglig dahin und Bid trällert seine Geschichten - still very british. 4
Aus Brighton kommt THE GO!TEAM, die in einem "Semicircle"(Memphis Industries) mit ihren Schweineorgeln und Schepperdrums zwischen 60ies Trash, Morsezeichen und verdreht klapperndem SamplePop immer einen Platz für feine Bläsersätze lassen. 4
Zitatenreich-sanften IndieElektroPop der alten Schule spielt das Duo BEAT K auf seinem s/t-Debut(Riff). Sowas wie Wolfsheim in schlau? 3
Wenn man denn welche hatte, erfüllen WILD CHILD alle "Expectations"(Dualtone), denn ihre Platte verzaubert vom ersten Takt an. Schon der opener "Alex" ist ein sehr intelligentes Popkleinod, es folgen fragile Balladen, sanft fließender BarrJazz und hinter feisten Bläsern und herrlich jammernden Geigen schnurrt immer ein Popkätzchen. 5
Bleiben wir nett, was nicht leicht ist, wenn "Neoklassik" angeboten wird. "Oceanic"(7K!) nennt NIKLAS PASCHBURG sein Debut, das im wesentlichen aus schmalzigen Klaviertupfen zu freundlich dahinklopfenden ElektroBeats und bedeutungsschwangerem Ostseerauschen besteht. In jeder Hinsicht unterkomplex. 2
Die Britin POPPY ACKROYD verliert sich auf "Resolve"(On Little Indian) in gleicher Weise zwischen Piano-Sentiment, etwas Trommelei und triefenden Streichern. 2
"A Humdrum Star"( Blue Note) von GoGo PENGUIN aus Manchester beschwört zu recht druckvollen beats und schön nervösem Bass dramatisches KlavierKlimpern. Drum'n'Jazz? 2
Da lieber die ehrliche Rührseligkeit des französischen Cello-Stars GAUTIER CAPUÇON, der, von Pianist Jérôme Ducros und dem Orchestre de Chambre de Paris adäquat begleitet, seiner "Intuition"(Erato) folgt und sich auf 2 CDs souverän durch ein romantisches Repertoire von uva. Massenet, Dvořák und Saint-Saëns bis hin zu "Original rags" von Scott Joplin und Piazzollas "Grand Tango" fidelt. 4
Etwas schmalziger kommt uns SANDRO ROY, der auf seiner Geige zu traditional-jazz-iger Begleitung Themen von Irving Berlin bis Hancock und Petrucciani spielt. Ein meist gar nicht so übles "Souvenir de Paris"(Skip). 3
Das die Ohren re-justierende Kontrastprogramm dazu liefert das QUATUOR DIOTIMA, wenn es auf einer namenlosen CD(Alamuse) drei Streichquartette von REINHOLD FRIEDL interpretiert. Aus sanftem Zwitschern und SaitenKnurren wird zerklüftetes Schreien und Pfeifen (der Vierer müht sich um Geschlossenheit!), bevor sich das Ganze genussvoll in wilden tutti auflöst. 4
"Neue Musik"-Klischees werden bei den "Entrelacs du rêve"(Atmosphere) der Italiener AUTUNNA ET SA ROSE bedient. Ob kreischende Sopranistin, esoterisches Klopfen oder röchelnde Saiten - hier wird ein leider nur halbverdautes Stilgemisch aus Hindemith, Webern und Henze mit prätentiösen Gothic-Verweisen kultiviert, was zumindest mich etwas ratlos zurücklässt. 3
Im Ansatz verwandt, aber deutlich konsequenter in der Umsetzung sind DENIS FRAJERMANs "Rivières de la nuit"(Deuizième lune), uva. mit Rhys Chatham (tp)! 4
"Das ganze Doppelalbum"(Interstellar) von GIGALDI beginnt mit eher langweiligen Bass-drones, wird aber schnell aufregender, wenn versetzte Bläser Schlachthunger entwickeln und erst schabende Gitarren endlich tremolieren. 4
Die ultimative distortion-sample-Orgie startet der Londoner VISIONIST mit "Value"(Big Dada). Noise-Grime? 3
Ähnlich anstrengend, aber eher elektroakustisch ist SUGAI KENs Schnipsel-overkill auf "UkabazUmoreuU"(RVGN Intl.). Manchmal wie Pierre Henry in dub. 3
Die selbsternannten Polit-Industrial-isten FUCKHEAD möchten mit "Dislocation"(Noise Appeal) gern so richtig schräg und experimentell wirken. Und natürlich böööse! Ist aber nur ein alberner Ministry-Klon mit Wiener Zungenschlag. 1
Dass auch ein Labelchef mal schwache Minuten hat, zeigt "Rosebud"(RareNoise) von ERALDO BERNOCCHI. Obschon mit FM Einheit und der klassischen Cellistin Jo Quail zwei kompetente Helfer dabei sind, bleibt der schroffe GuitarAmbient seltsam farblos. 3
B. FLEISCHMANN sagt "Stop Making Friends"(Morr), meint das aber ganz anders. Die geliebte klicker-klacker-Morr-Melancholie wird hier als up-tempo-Version gepflegt. "Wakey Wakey"! 4
Und zu guter Letzt erbringen die Schweizer DUCK DUCK GREY DUCK mit "Traffic Jam"(A Tree In A Field) noch den Beweis, dass StonerRock tatsächlich auch funky sein kann. Vor 30 Jahren wäre das unter Grebo gelaufen!

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