JUN MIYAKE

(Yellowbird / Enja)

Jun Miyake ist Trompeter. Was auf seinem neuen Album aber nicht weiter auffällt. Denn er ist auch Klangsucher und -sammler, Beobachter der akustischen Umwelt, Pianist, Weltreisender. Aus allen diesen Beruf(ung)en destilliert Jun Miyake nach ausgedehnten Reisen das Klangmaterial aus dem Gedankenspeicher und setzt es zu einem global verknüpften Gesamtkatalog zusammen. Daraus entsteht eine fast unglaubliche Vielfalt an Klängen und Stilen, die bei Miyake aber nie aufgesetzt erscheinen. In tiefen melodiösen Verknotungen blühen Klangfarben, intensive Farbblitze transportieren den Sound an die Oberfläche. Jun Miyake platziert seine Musik ganz bewusst an Crossover-Tendenzen, was wie Pop schillert sprengt den engen Rahmen des Jazz, was wie Avantgarde leuchtet filetiert klare elektronische Strukturen in kleine Soundtrackportionen. Dass er darin ein Meister ist, zeigte seine Musik zum Wim Wenders-Film über Pina Bausch. Der Klangverzauberer Jun Miyake brilliert mit einem Album, das wie Milch und Honig fließt und aus der Bewegung heraus atemberaubende Stillstände ermöglicht.
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Fear No Jazz
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