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QUICKSILVER

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Wenn es einen weiteren Beweis braucht, dass die Plattenfirmen-Waschzettel schamlos sind beim Übertreiben, so wird dieser bei ADDISON GROOVE überzeugend geliefert. Wer hat auf "Transistor Rhythm"(50 Weapons/Rough Trade) wirklich gewartet? Harte DubStep-Freaks nicht und auch ich brauche diesen unausgegorenen beatprogramming-overkill nicht. 2
Was wortgenau leider auch für die "Other People's Problems"(Fat Cat/Rough Trade) des eigentlich vom Film kommenden Londoner Duos BRETON gilt. Allerdings sind die Grooves hier fetter und die eingewobenen Streicher und elektronischen Beimischungen wertiger, so daß man vielleicht doch mal ganz kurz mit dem Fuß wippen möchte. 3
Was man auch bei "Iradelphic"(Warp/Rough Trade) vom irrlichternden Chris CLARK tun könnte, zumal hier der bassbetonte Bumms ein schönes Gegengewicht aus flirrenden Keyboards erhält. 3
Vom Hier und Jetzt verabschiedet haben sich AGENT SIDE GRINDER, deren ElektroHardPop auf "Hardware"(Headstomp/Cargo) ganz tief in den 80ern hängen geblieben ist. Numan League? Anne-Clarke-Mode im Kraftwerk? Retro-Tanz, aber das nicht übel. 4
Wieder (beinahe) zurück in die Gegenwart geht's mit Folge 12 der Compost-Kompilation "The Future Sounds Of Jazz", wo auf 2 CDs zwischen jazzigem downbeat und Afrika-Feeling auch ein sympathisch treibender "Jazz 4.2" Platz findet. 4
Die von Reinboth über beinahe 20 Jahre gerettet Labelphilosphie des gepflegten LoungeBeats bedient auch JOASH auf "Compost Black Label #84"(beide Compost konsequent. Diverse, durchaus abwechslungs- und erkenntnisreiche Tracks und Mixes, die als bloße HedonistenMuzak viel zu schade sind. 4
QUANTIC & ALICE RUSSEL WITH THE COMBO BÁRBARO mischen auf "Look Around The Corner"(Tru Thoughts/Groove Attack) kolumbianischen Vintage-Soul mit ein klein wenig Folk und viel Funk und dürften damit auch in jeder Bar eine gute Figur machen. 3
Womit wir den Sprung zum klassichen (Folk)Pop wagen können: "Ólgusjór"(Kapitän Platte/Cargo) von den lustigen Isländern mit dem gruseligen Namen LOCKERBIE bezirzt durch intensiven Gebrauch des heimischen Idioms, niedliche Arrangements voller Streicher und Bläser und unverkennbare Freunde auch an großen Gesten. 4
Leider verliert das Debut der Duisburger FolkPopper MOBILÉE bei tieferer Beschäftigung mehr und mehr von seinem zunächst so zauberhaften v.a. durch die Frontfrau geprägten Jungmädchencharme. "Walking On A Twine"(Island/Universal) ist über die volle Länge einfach zu glatt. 2
Interessanter ist da der verhuschte DreamPop von BROTHER SUN, SISTER MOON, die auf dem gleichnamigen Album (Denovali/Cargo) perlende Akustikgitarren vor zwitschernde Klangwände stellen, hinter denen eine unter viel Hall versteckte Damenstimme säuselt. Zu Beginn der 90er war sowas mal sehr in (Lush, Slowdive & Co.) und zumindest ich mag die Shoegazer-Ästhetik immer noch. 4
Auch die beiden Mädels hinter MIRRORRING schwelgen auf "Foreign Body"(Kranky) mit einigem Abstand zu ihrer Vergangenheit als Sub-Popperin (Jesy Fortino aka. Tiny Vipers) bzw. Animal Collective-Freundin (Liz Harris aka. Grouper) in elegisch-neu-elektro-folkigen Klangwolken voller Echo und Verzerrung. Schön das, aber irgendwann ist dann auch gut. 3
Die ORCAS schöpfen auf ihrer gleichnamigen CD (Morr/Indigo) die Kraft ihrer Stücke ebenfalls aus dem Kontrast von elektronisch umspielter SiSo-Technik und atmosphärischen Sound-Illustrationen. Hier nur eben mit Herrengesang. 4
Durchaus nicht nur Verwüstung hinterlassen ALFIN SADDLE mit "Devastates", auch wenn sich die Kombination aus Emi Hondas gern auch japanisch intoniertem Folkgesang und den von Cello und Kontrabass ("Invocation"!) eingerahmten zuweilen beinahe Brancaesken Gittarenstrukturen schön rau anfühlt. 4
Spartanischer geht ERIC CHENAUX zu Werke, denn bei "Guitar & Voice"(beide Constellation/Cargo) wird das titelgebende Klangerzeugungswerkzeug nicht in verschlafener SiSo-Manier eingesetzt, sondern mit z.T. beinahe akkordeonhaften (Fast)drones mehr wie Viny Reilly (Durutti Column) auf Pilzen. 3
Am Schluß noch ein kurzer Blick in die Welt: Dass sie die Musik für ein "Lord Of The Rings"-Musical geschrieben haben, verzeihen wir den Finninen von VÄRTTINÄ schon nach den ersten Takten ihren neuen CD "Utu"(Westpark/Indigo), denn hier freuen sich bei Satzgesang und groovendem Gefidel Pop und Folklore mächtig aneinander. Und wir mit. 4
Die ebenfalls finnischen CHICAS DEL TANGO tanzen mit Genre-Legende HORACIO FERRER klassischen "Tango de Norte a Sur" und beweisen mit Akkordeon, Klavier und schmachtender Sangeskunst, dass Regenwald und Polarkreis nicht wirklich weit auseinander liegen. 3
Traditioneller koreanischer Trommelkunst widmet sich DULSORIs CD "Well Wishing: Binari"(beide ARC Music). Exotische Perkussion mit diversen Gongs und Trommeln trifft auf Klänge aus Flöten, Zithern u.v.a. traditionellen Instrumenten und typisch südostasiatischen Gesang: eine fremdartige, gleichwohl höchst entdeckenswerte Welt. 3

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