
Als der musikalische Leiter der aktuellen Inkarnation von Tangerine Dream, Thorsten Quaeschning (er stand folglich passenderweise in der Bühnenmitte) die Gäste in der altehrwürdigen Hamburger Laeiszhalle begrüßte, stand neben ihm keiner der Musiker auf der Bühne, die den Erfolg der Formation begründeten. Quaeschning spielte jedoch noch mit Bandgründer Edgar Froese zusammen in der Band, ist seit Froeses Tod Kopf der Formation, die aktuell mit Hoshiko Yamane (links) und Paul Frick (rechts) als Trio im Dream-Kosmos unterwegs ist. Gemeinsam intonierten die Musiker alte, ganz alte sowie neue Songs. Es fand sich gar Platz für „gejammte“ Sequenzen. Nachdem zu Beginn eher elektronische Soundteppiche erklangen, gesellten sich jedoch schnell Beats dazu. Quaeschning ließ, besonders im Mittelteil des Sets, die Tonart a-Moll dominieren. Der Bühnenaufbau wirkte mit seinen „unzähligen“ Synthesizern“ dabei eher wie ein hochmodernes Aufnahme-Tonstudio, nicht wie Instrumentarium eines Live-Konzertes. Daraus zauberten die Musiker in der Laeiszhalle treibende elektronische Sounds aus fast 58 Jahren Bandgeschichte, darunter „Phaedra“, bis hin zu Tracks aus dem 2022 veröffentlichtem aktuellen Album der Gruppe, wie z.B. „Raum“. Weitere Highlights waren „Continuum“, „Rare Bird“, „White Eagle“ und „No Happy Endings“. Dennoch war in der musikalischen Darstellung kein Bruch auszumachen. Alles klang wie aus einem Guss. Zum Konzertende gab es nach rund zweieinhalb Stunden Musik stehende Ovationen.
Weitere Infos: https://tangerinedreammusic.com