
"Waren die eigentlich immer schon so laut?" Diese Frage steht vielen Zuschauerinnen und Zuschauern an diesem Abend praktisch ins Gesicht geschrieben ob des Spektakels, das Destroyer auf der mit Instrumenten komplett zugestellten kleinen Bühne des Kölner Luxors veranstalten. Nie brachial, aber mit beeindruckender Power stürzt sich das bisweilen herrlich eigensinnige, aber stets spielfreudige kanadische Sextett in seine Songs – mit Ausnahme des wie immer ein wenig desinteressiert scheinenden Oberkauzes Dan Bejar natürlich, der abgestützt auf seinen hüfthohen Mikroständer in der Bühnenmitte mit stoischer Ruhe dem Sturm entgegentritt, den seine Band um ihn herum entfacht. Ganz egal, ob es Songs aus der aktuellen LP "Dan's Boogie" sind ("The Same Thing As Nothing At All", "Hydroplaning Off The Edge Of The World"), 20 Jahre zurückreichende Großtaten aus dem "Rubies"-Album ("European Oils") oder stilistische Ausreißer wie das New-Order-Flair von "Tinseltown Is Swimming In Blood" (aus dem 2017er-Werk "Ken") – die Energie wird rund 90 Minuten lang hochgehalten. Wenn kümmert es da, dass die letzten Platten von Destroyer nicht immer ganz an die vor rund einem Jahrzehnt veröffentlichten Meilensteine "Kaputt" und "Poison Street" heranreichen konnten? Live, das beweist die Band aber auch nach inzwischen 30 Karrierejahren eindrucksvoll, sind Destroyer immer noch eine Wucht.
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