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UNDA HÖRNER

Frauen am Bauhaus Dessau. Von Anni Albers bis Gunta Stölzl

(ebersbach & simon, 144 S., 20,00 Euro)

Die Romanistin und Germanistin Unda Hörner hat sich eingehend mit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beschäftigt und verwandelt ihre dabei gewonnenen Erkenntnisse mit schöner Regelmäßigkeit in Bücher. Vorzugsweise geht es dabei um die Künstler und Bohemiens jener Zeit, auch und gerade um die weiblichen. Nun also "Frauen am Bauhaus", ein Thema, das in der hier gebotenen Kürze wohl kaum zu bewältigen ist. Deshalb ehrt der Versuch, selbst wenn das Resultat hier und da Wünsche offenlässt. Denn natürlich erfahren wir etliche Details (von denen wir beileibe nicht alle vorher kannten) über das Leben, Denken und Handeln der weiblichen Bauhaus-"Stars": ob an der Seite ihrer berühmten Männer und Bauhaus-Meister als kunstsinnige Gattinnen und trotz oft großer Begabung selbst am ach so progressiven Bauhaus am Ende doch eher in den Hintergrund gedrängte künstlerische Aktivistinnen (Ise Gropius, Lily Klee, "El Muche", Julia Feininger oder Lucia Moholy-Nagy) oder – noch seltener – als eigenständig Schaffende und (im Rahmen des Möglichen, was zumeist hieß: in der Webereiwerkstatt) anerkannte Meisterinnen (wobei Gunta Stölzl die einzige Dessauer "Meisterin" im engeren Sinne war, denn die Musikpädagogin Gertrud Grunow war nur in Weimar tätig). Ihr Ringen um künstlerischen Ausdruck, Einfluß und (formelle) Reputation wird so knapp wie eindringlich beschrieben und auch der gerade schon erwähnte Widerspruch zwischen theoretisch formulierter Gleichberechtigung und gelebter Praxis (an der Schule wie im Privaten) wird hinreichend verdeutlicht. Die hochinteressanten und hier zwangsläufig nur angerissenen Haltungen und Biografien der Bauhaus-Frauen schreien förmlich nach intensiverer Beschäftigung, denn für tiefer gehende Untersuchungen und Analysen fehlt in diesem Buch der Platz. Und auch meine Hoffnung, dass es vielleicht doch einen Abschnitt zu den "einfachen" Bauhaus-Studentinnen geben würde, bleibt leider unerfüllt – vielleicht wäre das ja ein gutes Thema für ein neues Buch (selbst wenn der Rechercheaufwand da sicher nochmal deutlich höher wäre).
Weitere Infos: www.ebersbach-simon.de/buecher/frauen-am-bauhaus-dessau


Dezember 2025
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