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PAULA IRMSCHER

Superbusen

(Claasen/Ullstein, 315 S., 20,00 Euro)

Ganz ehrlich, es war nicht der Titel des Romandebuts der Ex-Intro-Kolumnistin und Titanic-Schreiberin, der mich neugierig auf diesen Text machte. Nein, es war allein der Umstand, dass die Verlagsvorschau ein Buch über eine in Chemnitz Studierende ankündigte – schließlich hatte ich mich gut 30 Jahre vor der der Autorin in mehr als nur Details nachgebildeten BuchHeldin Gisela daran gemacht, diese auf den ersten Blick eher mittelspannende Stadt zu entdecken. Und wie ich findet es auch Gisela in Chemnitz interessanter als in HipsterHochburgen wie Leipzig oder Berlin. Einiges ruft Erinnerungen wach, aber der Blick einer desorientierten, von Gestaltungswut und bodyshaming zugleich geplagten, auf seltsame Weise verliebten und von Geldsorgen geplagten Mittzwanzigerin ist natürlich ein völlig anderer als meiner anno 1989. Aber auch hier geht es um Politik (Gisela kämpft nicht gegen die FDJ, sondern gegen Nazis), um Musik (Gisela muss(!) mit ihren Freundinnen eine Band gründen und die muss(!) Superbusen heißen), um Sex ("handwerklich" unbegabte JungMänner und der ganz normale Alltags-Sexismus) und PopKultur (Gisela wuchs mit Take That und Sex and the city auf, bevor sie IndieRock entdeckte). Und um Befindlichkeiten und Selbstermächtigung, denn bei aller coolness ist dieses Buch auch ein sehr aufrichtiger Blick in das Innere seiner Autorin.
Weitere Infos: › www.ullstein-buchverlage.de/nc/buch/details/superbusen-9783546100014.html


Juli 2020
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