OREGON

(CAM Jazz / ZYX Music)

Maße und Gewichte findet man in jedem besseren Taschenkalender erklärt. Der Begriff „Stöwsand“ fehlt dort garantiert, weil es diese Maßeinheit gar nicht gibt. Und doch benennt es eine Distanz, die das amerikanische Quartett Oregon des öfteren auf Tourneen überbrücken musste: eintausend Kilometer. Thomas Stöwsand, 2006 verstorbener Agent und Freund der Viererbande, wählte gelegentlich tausend Kilometer auseinander liegende Konzertorte, die es pünktlich zu erreichen galt. „From A Dream“ dauert exakt eine Minute, ein gezupftes und zart geblasenes Zwischenstück eines Renaissanceklangbildes, hingehaucht, friedfertig, versöhnlich. Zehnminütiger Kontrapunkt ist das Titelstück. „1000 Kilometers“ gleicht tatsächlich einer stundenlangen Fahrt. Über die Länge des Albums wirkt die Produktion zu glatt und ermüdend. Mit den Worten des Fluxus-Künstlers Nam June Paik: „Wenn zu perfekt, liebe Gott böse.“ Vielleicht waren die eintausend Kilometer eine Idee zu lang.
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Fear No Jazz
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