DANIEL LANOIS

(Anti/SPV)

Wie muss man sich ein Tagebuch ohne Worte vorstellen? Richtigerweise sollte man die Vorstellung von etwas, was absurd erscheint, sein lassen und stattdessen direkt die neue CD von Daniel Lanois abspielen. Der Ambient-Künstler wollte genau diese Art der Musik machen: für ein Journal die Vorstellungskraft herausfordern, Bilder herauf beschwören und, das wichtigste, "ich wollte ein zuverlässiger Freund sein, der dich mit nimmt zu diesem Ort und der dich niemals fallen lässt." Lanois begann seine Tagebucharbeit bereits in den frühen 80ern, als er mit Brian Eno Ambient-Geschichte schrieb. Daniel Lanois entsagte für "Belladonna" der eintönigen Sphärenmusik. An seiner Seite schaffen Musiker wie Brad Mehldau und Brian Blade trotzdem dichte Klänge aus einem Guss. Insofern steht Lanois mehr auf der Kommentar- als auf der Beschreibungsebene.
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