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WOLF ALICE

Blue Weekend

WOLF ALICE

(Dirty Hit Records)

Einfach zu fassen waren Ellie Roswell und ihre Jungs von Wolf Alice ja noch nie. Ganz im Gegenteil: Während die Fans die Band aus London von Anfang an als willkommenen Hype umarmte, kritisierte die Hälfte der Fachwelt zunächst die mangelnde stilistische Stringenz des Ensembles. Vielleicht auch deshalb war das immens erfolgreiche zweite Album „Visions Of A Life“ eine vergleichsweise geradlinige Rock-Scheibe – was sich durch die Prämierung mit dem Mercury-Prize bezahlt machte. Freilich gehören Ellie Roswell und ihre Jungs offensichtlich nicht zu jener Spezies Musiker, die sich auf irgendwelchen Lorbeeren betten möchten. Nach vier Jahren kreativer Bedenkzeit ist das nun vorliegende, dritte Album „Blue Weekend“ nicht mehr oder weniger als ein konzeptioneller, musikalischer und auch inhaltlicher Reset. Anstatt als Rockband nämlich noch ein Mal eins draufzusetzen, schlagen Wolf Alice auf dem neuen Album wirklich jeden erkennbaren Haken zwischen Rock, Power-Pop, Laurel-Canyon Westcoast-Akzente, Folk- und New Wave-Pop und neuerdings sogar auch noch Prog und Punk. Und zwar nicht nach dem Motto „lauter, schneller und mächtiger“, sondern indem die Band und Produzent Markus Dravs ihr Heil in der Vielschichtigkeit und Diversifikation in einem eher nachdenklich/melancholisch ausgerichteten Setting suchten. Einen großen Anteil an der facettenreichen Neuausrichtung haben sicher auch die von zahlreichen spezifischen Details, literarischen Querverweisen, philosophischen Gedankenspielereien und brutal aufrichtigen Erlebnisdetails durchzogenen Texte Ellie Roswells, die der Zuhörer auch erst mal durchdringen muss, um die Empowerment- und Selbstfindungs-Aspekte des Albums goutieren zu können. Als therapeutische Gebrauchsanweisung für Außenstehende ist das Ganze also nur bedingt zu gebrauchen – als faszinierend komplexe Charakterstudie aber schon. Es liegt dann an der Interpretationskunst des Einzelnen, wie viel Ellie Roswell man darin zu entdecken glaubt. Ähnlich komplex und vielschichtig ist auch das Musikgeflecht, dass Wolf Alice um Ellies Lyrics weben; denn auch dieses fordert den Zuhörer zunächst hinaus – bietet aber auf der anderen Seite die Möglichkeit, immer wieder neue Facetten und Details für sich entdecken zu können. Kurz gesagt: Wolf Alice hätten sich das alles wesentlich einfacher machen können, indem sie den eingeschlagenen Weg konsequent weiter beschritten hätten. Es ist dann aber gerade die Tatsache, dass sie dies nicht taten und die damit verbundene marketingtechnische und stilistische Unberechenbarkeit, die heute das größte Plus des Ensembles darstellt - denn so etwas zu machen, muss man sich auch erst mal trauen.

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