(Matador / Beggars Group / Indigo)
In der Vergangenheit faszinierte Julien Baker vor allem durch einen auf emotionale Direktheit ausgerichteten „Weniger ist mehr“-Ansatz und eroberte damit schnell die Indie-Welt im Sturm. Mit ihrem dritten Album bricht die 25-jährige Amerikanerin nun aus den altbekannten Solostrukturen aus – und landet damit den ganz, ganz großen Wurf. Um Klavier und Stromgitarre herum arrangiert Baker einen kunstvoll ausgestalteten, beeindruckend facettenreichen Bandsound der großen Gesten, bei dem sich Tradition und Moderne perfekt die Waage halten, Mandoline, Banjo und Schlagzeug sich symbiotisch mit Synth und Elektronik verbinden. Den klanglichen Neuerungen zum Trotz: Im Fokus stehen auch auf ´Little Oblivions´ Bakers scharfsinnig beobachtenden, inzwischen bei aller Melancholie bisweilen weniger hoffnungslos anmutenden Texte, mit denen sie sich introspektiv, intensiv und berührend durch ihr Leben navigiert. Auch deshalb ist das Album nicht der stilistische U-Turn oder die schnöde Hinwendung zum Kommerz, die man derzeit bei so vielen Indie-Folk-Heroinnen beobachten kann, sondern vielmehr die brillant umgesetzte farbenfrohe Ausformulierung der seelenvollen Songkunst, die Baker seit frühesten Tagen zu einer Ausnahmeerscheinung gemacht hat. Mit einem Wort: Grandios!Weitere Infos: julienbaker.com
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