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QUICKSILVER

QUICKSILVER

QUICKSILVER

Der Herbst ist gemäß Klischee die Zeit melancholischer Träumereien. In eine solche Stimmung passen die 13 gefühlvollen, dennoch nüchternen, mit Überlegung konstruierten, dennoch konsumablen, zwischen Etude, Minimalismus und Jazz pendelnden und überhaupt recht hörenswerten Klavierstücke auf WOLFGANG TORKLERs "Über die See"› www.wolfgang-torkler.com) bestens. 4
Ähnliche Ansätze verfolgt CHRISTOPHER WILLITS, der jedoch die Saiten lieber direkt zupft. "Opening"(Ghostly International/Cargo) frönt exzessiv dem klassischen GitarrenAmbientEskapsimus. Sehr elegisch, sehr schön und - um mal ganz ehrlich zu sein - auch sehr langatmig. 3
Durch die Verknüpfung von AbstraktWesternSoundtrack-Atmo und druckvollen snare/sequenzer-Kombinationen, wie sie auch DAF nicht viel besser gebaut haben, gewinnt "Last Ex"(Constellation/Cargo) dem inzwischen zum trademark gewordenen Labelsound neue Facetten ab. LAST EX heißt auch die Quebecer Band, die diesen hörenswerten GeisterAmbient fabriziert. 4
Den Ambient gemeinhin vorworfenen bloßen Schönklang, negiert SAWAKO auf ihrer CD "nu.it"(Baskaru) durch Cluster und andere Störungen der Symmetrie. Zwischen Hall und Rauschen zwitschern die SilikonVögel. 3
Das zumindest altersmäßig ungleiche Duo LOCUST orientiert sich bei seiner Interpretation von - richtig! - Ambient an den Erkenntnissen der 70er-Jahre-Elektroniker. "After the Rain"(Editions Mego) ist oldschool, ohne altbacken zu sein, für Mego-Verhältnisse aber auch sehr glatt. 3
Mit dem großartigen Album "Unflesh"(Anti-Ghost Moon Ray) kommen wir bei den aktuellen ElektronikSounds an. Als 
GAZELLE TWIN

 firmiert die Britin Elizabeth Bernholz zwar ganz allein, aber Verwirrung ist hier sowieso Konzept. Zwischen düster (g)rollenden Monstern, (etwas) freundlicheren beats und HorrorSoundscapes geht hier mehr als viel. 4
TUMIDO schlagen in die gleiche Kerbe, haben aber mehr Freude an gerade(re)n und v.a. schnellen beats. Kein Wunder, besteht die Band doch aus einem Trommler, einem Trompeter und einem Mann an den Synths. Gigi Gratts elefantöses Tröten verleiht "Nomads"(Interstellar Rec.) die notwendige Unverwechselbarkeit. 4
Wenn im Wortsinn "boots & legs" die Klangdaten bereitstellen, ist Konzept der King. SCHNEIDER TM & AUTOMAT haben für ihr 12"-only "Bootleg"(Bureau B) vor einem Automat-Konzert unbespielte Vinylscheiben auf den Boden geklebt, die Leute darauf tanzen lassen und anschließend die KratzerKlänge interpretiert. Warmen ElektroDub und abstrakten KnisterGlitch kriegt man allerdings auch einfacher hin. 3
MICHAEL E GRAMMARs s/t-Debut(Melodic) kombinert die beiden ersten EPs mit 4 neuen tracks und so überschreiten wir ohne es zu merken die Grenze zum Land Pop. DreamPowerIndie-Kram mit der korrekten Mischung aus Gefühl und Schärfe, mit Geschichtsbewußtsein und der rechten Prise nervöser Gedankenlosigkeit. 3
Wer Vorgenanntes eigentlich mag, es aus irgendwelchen Gründen aber doch lieber düsterer hätte, darf sich gern bei DYN bedienen, deren CD interessanterweise "Dyn"(8MM/Cargo) heißt. 3
Wenn es nicht düster, sondern (US-KaugummiPunk)heftiger sein soll - bitte sehr: GRMLN haben mit "Soon Away"(Carpark) ein neues Album am Start (wobei mir das powerpoppende Debut besser gefiel). 3
FEBUEDER bilden auf ihrer EP "Lilac Lane"(Melodic) die WeirdoFolk-Variante von Pop ab. Als Animal Collective ihre ersten Platten 'rausbrachten, gingen die 3 Jungs aus Ascot zwar noch in den Kindergarten, aber das können und wollen wir ihnen keinesfalls vorwerfen. 3
FolkPop mit freundlicher Frauenstimme, damit kriegt man mich ja immer. ROXANNE DE BASTION zelebriert auf "Seeing You"(Nomad Songs/Emu) ebensolchen zarten Schönklang. Insbesondere das Titelstück bezaubert sehr und die Stimme der britischen Berlinerin ist tatsächlich bemerkenswert. Wir behalten das unbedingt im Auge. Und im Ohr. 4
"Wem geht es denn da so schlecht?" möchte man mitfühlend fragen, wenn MICK FLANNERY "By The Rule"(Universal) klagt. Weinerliches zwischen Nick Cave (in den lichten Momenten) und Neil Young (wenn man in "Heart Of Gold"esken Kitsch eintaucht). Traurige Teenager mögen das aber vielleicht. 2
Vera Mohrs ist engagiert und das ist gut so. Manches auf "Ungetüm"(Traumton/Indigo) ist zwar (noch?) etwas überambitioniert, der varietéhafte JazzPop von VERAS KABINETT hat aber unter'm Strich durchaus Charme und Potential (z.B. "Püppchen II"). 3
Auch CASSANDRA STEEN darf man das vorhandene Gesangstalent nicht absprechen, nur weil die Ex-Glashaus-Sängerin auf "Spiegelbild"(Polydor/Universal) (nicht mehr als) lupenreinen ChartsPop vorlegt. Die 12 Lieder sind gut gemacht, sauber produziert und wissen zu unterhalten. 3
Mit RONA GEFFEN kann ich trotzdem mehr anfangen, auch wenn ich ihrer via EP vorgebrachten freundlichen Aufforderung "Just Fuck Me"(RG Unlimited) nicht sofort nachkommen möchte. Wir kennen uns doch kaum?! EnergieBeats und weirdoSounds aus der Stromkiste vereinen sich zu fettestem Tanzbodenzeugs. 4
ERASURE gehören zu den Ersterzeugern smoothen DiscoFutters, mit "The Violet Flame"(Mute/GoodToGo) schenken sie uns 10mal genau das. Danke. 3
Zwischen 1974 und 1983 war DANIEL GRAU in Venezuela wohl einer der angesagtesten FusionDiskoMusikanten. "The Magic Sound Of Daniel Grau - compiled by Jazzanova & Trujillo"(Sonar Kollektiv) enthält auf 2 CDs oder LPs oder DLs Extrakte aus den schwer gesuchten Scheiben. Ich mag diese "sagenumwobene Vinyls, für die Sammler astronomische Preise zahlen"-Stories allerdings langsam nicht mehr hören, zumal der Neuigkeitswert hier überschaubar ist. 2
Nun noch schnell durch die weite Welt: KÖSTER/HOCKER erforschen auf "Kumm Jangk"(GMO/RTD) die Wurzeln des kölschen FolkBluesRock, den es ja gar nicht gibt. Für Nostalgiker. 2
Auf ARC Music erscheint das entspannend-märchenhafte Fernost-Geklimper (was ausdrücklich nicht despektierlich klingen soll) von CHINBAT BAASANKHUUs "Yatga" (3) und vom Tabla-Meister HOSSAM RAMZY mit "Sabla Tolo IV - Tak Raka Takum" einmal mehr pure Trommelextase. 3
Sebastian Weidenbach spürte den "New American Roots" nach und kompilierte "real music for the 21st century". "Strange & Dangerous Times" Trikont/Indigo heißt die CD, der mit Punkattitüde, aber auch tiefem Ernst gespielt Folk nimmt gekonnt die Traditionen von Blues und Rock in ihrer Ursprünglichkeit auf. 3
Das SOUNDWALK COLLECTIVE aus Berlin/NYC reiste die Donau entlang und nahm für die Collage "Sons Of The Wind"(Asphalt Tango) von human beatboxing bis Hundegebell alles auf, was das Rauschen des Flusses übertönte. Hauptsächlich sind das aber natürlich die zu Herzen gehenden Roma-Lieder aus den Mahalas zwischen Hinçesti in Moldau und dem bulgarischhen Iztok. Eine auch konzeptionell faszinierende 49-Min.-Klangreise, die es nur auf Vinyl geben wird. 4

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