S.Y.P.H.

(Tapete / Indigo)

Streit ist keine Lösung. Der Gedanke, eine unfertige Platte auf den Müllhaufen der eigenen Geschichte zu werfen, behagte der heillos zerstrittenen Band S.Y.P.H. Mit ihrem Vormann/Sänger Harry Rag nun gar nicht. Was tun? Einfach auferstehen aus den Ruinen und mit geballter Stimmkraft von Doc Schoko (Christian Schulte) den Gesang auf die fertige Musik aufsetzen. Das Ergebnis darf sich deshalb hören lassen, weil die elf Songs bzw. Instrumentals den Punkgedanken der Endsiebziger reflektieren, andererseits die Entwicklung der Band übertreibungslos spüren lassen. Langes und kurzes Tonmaterial pendelt sich aggressiven Rocksounds und psychedelisch verfärbten Klangausreißern. „E.X.“ ist eine prima Einmischung in allzu glattgebügelte Hörerhirne. Der Bandname war (und ist) nur die dem Punk angemessene Abkürzung für Syphilis, später geheimnisvoll mit Punkt hinter jedem Buchstaben. Erklärungsversuche sind auch „Saufender Yankee Prügelt Homo“ oder „Save Your Pretty Hearts“, waren jedoch an den Haaren herbei gezogen.
4
VÖ: 19.07.

Rock & Pop
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