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QUICKSILVER

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Im Popsektor sind es ja die Briten, von den zu lernen heißt, siegen zu lernen. Und so glauben wir doch glatt dem Info, daß die FILTHY DUKES entweder als DJs, Promoter oder Musiker an so ziemlich jeder relevanten Party der letzten 3 Jahre im UK beteiligt waren. Warum aber klingt dann ihre erste "eigene" CD, die auf den schönen Namen "Nonsense In The Dark"(Fiction/Cooperative Music) hört, so dermaßen nach den 80ern? Ist jetzt ein Bastard aus Heaven 17 und David Bowie samt einer Prise Prince der heiße(ste) Scheiß? OK, von mir aus gerne. 4
Letztes Jahr im Juni war ich vom BEEHATCH-Debut noch recht angetan, aber der Nachfolger hält den hohen Standard nicht ganz. War das Verwaschene des Sounds damals noch eigenartig bedrohlich, scheinen nunmehr Beliebigkeit und Langweile einzuziehen. Vielleicht muß man sich aber mit "Brood"(Lens Rec./Cargo) auch nur (noch) intensiver auseinandersetzen. 3
Von seltsamem Klangdesign sind auch TAKEO TOYAMAs "Etudes"(Karaoke Kalk/Indigo) geprägt. Weder japanischer Niedlichkeit noch übermäßiger Härte verpflichtet, skizziert der Multiinstrumentalist neben minimalistischen Setzungen auch seltsame Akkord- und Rhythmusstudien. Nichts für ungeübte Ohren, für Experimentalisten aber sehr interessant. 4
De:Bug ernennt TIM EXILE gleich mal zum "neuen David Bowie". Und meint das sicher lobend. Aber der düstere Elektropop auf "Listening Tree"(Warp Rec./RTD) erreicht trotz hörbarer Anstrengung nicht das Level des androgynen Glam-Gottes. Tims Baum trägt nämlich zu viele Früchte, offenbar auch einige hallizogene. 3
Nur wenig konsumiere ich mit mehr Distanz als englischen Pubrock. Und weil NICK LOWE genau dort seine Wurzeln hat, kenne ich von diesem über Stiff auch mit der Punkszene verbandelten Recken nur sehr wenig. "Quiet Please...The New Best Of Nick Lowe"(Proper Rec./RTD) bietet da auf 2 CDs die Möglichkeit, nachzusitzen. Und festzustellen, daß der Kollege sich stets zu (ver)wandeln wusste und einige sehr schöne Stücke geschrieben hat. Die zum Paket gehörende DVD bietet einen Konzertmitschnitt von 2007 und 9 Videos. 4
MONOCULAR nennt sich ein m/w-Duo, dass sich völlig zurecht in der Tradition von Lamb, Goldfrapp und unausgesprochen natürlich auch Portishead sieht. "Somewhere On The Line"(VierSieben Rec./Al!ve) bietet neben betörendem Pop ("Water Shape" hat Hitpotential!) auch tiefschürfendere, dennoch zugängliche Klangmalereien ("Nameless" z.B.). Der Gesang ist hier so sensibel wie das Sounddesign. 4
Leider gilt das mit dem sensiblen Gesang nicht für NACHTLÜX, ein ebenfalls paritätisch besetztes Duo aus Berlin. "Nach Norden"(Traumton/Indigo) verfällt textlich in schlimme Platitüden und bietet musikalisch zwar soliden, aber auf Dauer auch etwas abwechslungsarmen TripPop, wie ihn z.B. Dein Cyan schon 1996 besser spielten. 3
Worin genau der Unterschied zwischen Fado und Nichtfado besteht, dürfte bei "Cancao ao Lado"(World Connection/edel) allenfalls Menschen klar werden, die des Portugiesischen mächtig sind. Denn DEOLINDA nehmen wohl die zelebrierte Wehmut ihrer Kollegen in den Texten ziemlich auf's Korn (und spielen doch selbst mit dem sanften Schmerz). Ich verstehe von dieser wunderbaren Sprache leider fast nichts, mag diese CD (die daheim schon Platinstatus hat) aber sehr. 4
Auf dem gleichen Label erscheint eine weitere sehr bemerkenswerte Platte. BLICK BASSY stammt aus Kamerun und landete 2005 in Frankreich. Dort fand er schnell Zugang zu diversen Kollegen aus dem Weltmusikbereich und sammelte bei Begegnungen mit Manu Dibango oder Lokua Kanza reichlich Erfahrungen, die nun seinem Solodebut "Léman" zu gute kommen. Perlender Afropop, der weder rückwärtsgewandt den glorreichen Makossa-Zeiten nachtrauert noch durch zuviel unüberlegtes Verquirlen mit angesagten Trends verwässert wird. 4
Dass Westafrika eine große Poptradition hat, ist bekannt. Trotzdem gibt es nur wenige Musiker, die "jenseits von Afrika" über Spezialistenkreise hinaus zu etwas Bekanntheit gelangt sind (z.B. Sunny Ade oder Fela Kuti). So wird auf der Doppel-CD "Nigeria 70"(Strut Rec./K7/Al!ve) wohl fast jeder über die vorgenannten hinaus weitere Perlen zu entdecken wissen. "The Definitive Story of 1970's Funky Lagos" - durchaus! 4
Im weiteren Sinne der Weltmusikabteilung zuzurechnen sind auch THE SHANES. Deren rockig rumpelnder FolkPunk ist zwar keineswegs so einzigartig, wie ihn das Info darstellt, aber "Squandering Youth"(Sumo Rex/Broken Silence) ist trotzdem gut für einen Saufabend im Irish Pub. 3
Nebenan, im Elektroschuppen tanzen die Schwarzkittel auch schon seit 15 Jahren zu den scheinbar gleichen Stücken. Neues Futter kriegt der in solchen Etablissements ja gerne mit dem Prädikat "Szene" ausgestattete DJ von PROJECT PITCHFORK. "Dream, Tiresias!"(Prussia Rec./RTD) vertraut denn auch auf die klassischen Zutaten: Peitschenbeats, düstere Synthies und böse Verzerrervocals. 3
Viel zutraulicher sind da die Leipziger EthnoClubJazzer von ULMAN. Deren neue Scheibe heißt "Elektrokustica"(Westpark Music), was mit avantgardistischer Forschung nix, mit sehr griffigen, ja beinahe popkompatiblen (man höre z.B. "Nie mehr...") Basteleien aus Drehleiern und Powerbooks hingegen sehr viel zu tun hat. 4

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