
Als Support von The Cure haben Just Mustard in Südamerika sogar schon Stadionluft schnuppern dürfen, vier Wochen vor der Veröffentlichung ihres dritten Albums, "We Were Just Here", kehrt das irische Post-Punk/Shoegaze-Quintett nun aber noch einmal auf die Bühnen zurück, denen sie eigentlich längst entwachsen sind. Bei vier restlos ausverkauften Konzerten in New York, Berlin, Paris und London gibt es aber nicht nur die Gelegenheit, die Band gewissermaßen hautnah zu erleben, sondern bei dem 70-minütigen Auftritt auch gleich schon ein halbes Dutzend neue Songs erstmals live zu erleben. Nachdem das letzte Album "Heart Under" vor allem mit bedrückender Schwere geglänzt hatte, war das Ziel der Band dieses Mal, Songs zu schreiben, die auf der Bühne deutlich lebendiger klingen. Das gelingt ihnen vor allem mit dem rhythmischen Drive von Songs wie "POLLYANNA" oder dem spürbar von My Bloody Valentine inspirierten "That I Might Not See" beeindruckend, ohne dass deshalb die Markenzeichen Just Mustards verloren gehen. Der Gegensatz zwischen dem lauten, intensiven Wall of Sound der Band und der ätherischen, unter viel Hall begrabenen Stimme von Sängerin Katie Ball (niemand hält schöner und ausdauernder den Mikroständer fest als sie) steht auch bei den Songs stets im Mittelpunkt. Wenn die große Anzahl der Gitarren- und Effektgeräte-Nerds, die nach der Show die Gelegenheit nutzen, die Pedal-Boards auf der Bühne abzufotografieren, ein Maßstab ist, war dieser Abstecher nach Berlin für Just Mustard ein voller Erfolg!
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