(Insel Verlag; Taschenbuch; 445 Seiten; 17,00 Euro)
„Handelt es sich hier um eine stimmungsvolle, verlockende Illusion“ (Dagens Nybeter), die Hermansons Erzählung entwächst? Ihre düsteren, historischen Krimis sind auf jeden Fall liebevoll detailliert aufbereitet. Atemlos und überraschend kommen die sprachlichen Elemente daher, ebenso wie die Wendungen und Erzählungen hinter den eigentlichen Geschehnissen. Nils Gunnarsson ist z. B. durch und durch Polizist. Mit der Journalisten Ellen Grönblad, einer erfahrenen Spurensucherin der Moderne, durchforstet er das Naturhistorische Museum in Göteborg. Vergrämt vor Schmerz, auf der Suche nach Alice der neunjährigen Tochter, begibt sich der Vater plakatierend durch die Stadt, während die Mutter -gefesselt an ihr Bett- das Ausmaß des Geschehenen versäumt. Dunkle Gänge, die sich unterhalb des Museums verbergen, beherbergen Geheimnisse. Eine Gesellschaft voller Schwüre und Bünde versteht es geschickt, sich hinter Noblesse und Maskierung zu verbergen. Wer spricht, wer schweigt, wird zunächst undeutlich, doch dann ziemlich deutlich an die Oberfläche des Museums gehoben. Unglaublich schaurig. Was verbirgt sich hinter Mauern, hinter Türen die unsichtbar vor den Augen der Besucher geöffnet und geschlossen werden? Kinderaugen sehen oft mehr…Weitere Infos: https://www.suhrkamp.de/buch/marie-hermanson-im-finsterwald-t-9783458644897