
(Luchterhand; Hardcover; 224 Seiten; 24,00 Euro)
„Halbinsel“ ist ein Buch voller Sehnsucht, ausgezeichnet mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2025. Inhaltlich geht es um die Suche nach sich selbst und dem Leben. In diesem Fall heruntergedimmt durch die Erlebnisse im Leben einer jungen Familie: Ein Vater kommt nach dem Joggen nicht wieder nach Hause. Eine Mutter verliert sich im Dämmerlicht. Und die Tochter ist auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Dazu kommt der Ort, der durch seine Ruhe im Dickicht des alltäglichen Nebels verliert. Nachbarn werfen durch ihre Leichtigkeit und gleichzeitige Hinwendung zum Leben Fragen auf. Fragen, die bisher unausgesprochen im Inneren verborgen geblieben waren. Kristine Bilkau schafft auf ihrer „Halbinsel“ eine Atmosphäre, die den Leser einzusaugen vermag. Nie düster, sondern anrührend. Vorsichtig. Fast sanft verleiht Bilkau der Protagonistin eine Stimme. Eine Stimme, um ihre Geschichte, ihr Leben zu erzählen. Als würden sich die Nebelfäden in einer Küstenlandschaft auf eigene Lebenslandschaften schließen lassen. Dazu gesellt sich eine Annäherung der Generationen, bzw. eine Mutter, die eher ängstlich als ermutigend auf ihre Tochter wirkt. Es aber schafft, für ihre Tochter einzustehen. Bilkau erzählt eine Geschichte, die Situationen und Anforderungen von Frauen in der heutigen Zeit gelungen widerspiegelt. Sie zeigt eine Welt voller Widersprüche. Eine Welt, die für sanfte, nachdenkliche, sensibel fühlende Menschen kaum Luft zum Atmen lässt, in der eine Mutter eher darauf achten muss, dass das Kind etwas leistet. Protagonistin Annett wünscht sich nur das Beste für ihre Tochter Linn. Doch weiß sie überhaupt, was das Beste für Linn ist?Weitere Infos: https://www.penguin.de/buecher/kristine-bilkau-halbinsel/buch/9783630877303