JOSH RITTER

(Pytheas / Thirty Tigers)

„Moment, warte mal, das kenne ich, das ist doch…“ Richtig: In „Someday“, dem letzten Track auf seinem elften Album, hat Josh Ritter sich gitarrenrifftechnisch beim Klassiker „Crimson & Clover“ bedient, drumherum aber einen neuen Song gestrickt. Aber fangen wir lieber vorne an: Die ersten drei Songs der Platte leben vor allem von ihrer Atmosphäre, die am besten in eine Kirche passen würde. Das fast schon meditative „Sawgrass“, „Honey I Do“ und „Horse No Rider“ laden zur inneren Einkehr ein, bevor der vierte Track für einen willkommenen Bruch sorgt. „For Your Soul“ wäre potentiell der Moment, in dem sich um den Altar herum ein Gospelchor formieren und die Gemeinde von ihren Sitzbänken aufspringen könnte, um lauthals mitzusingen. „Black Crown“ bremst die in Fahrt gekommene Meute jedoch direkt wieder aus und verzerrte Gitarren sorgen dafür, dass es sich niemand zu bequem macht. Auf „Strong Swimmer“ geht es dann wieder beschwingt zu, bevor „Whatever Burns Will Burn“ erneut auf die Stimmung drückt. Wenn dieser vielleicht emotionalste Song des Albums ein Begräbnis wäre, dann wären die folgenden drei Titel der Beerdingungskaffee, bei dem die Tränen langsam trocknen, man dankbar zurückblickt und schließlich zwar zaghaft, aber nicht ohne Zuversicht nach vorne schaut. 4
Weitere Infos: https://joshritter.com/

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