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HEATHER WOODS BRODERICK

Labyrinth

HEATHER WOODS BRODERICK

(Western Vinyl / Cargo)

Ein Labyrinth sei kein Irrgarten heißt es in Heather Woods Brodericks aktueller Bio – weil es in einem Labyrinth keine Abzweigungen gäbe. Das mag inhaltlich von Belang sein – denn Heather geht es in den neuen Songs darum, den während der Pandemie unmöglich gewordenen Bewegungsdrang des Menschen auf der Suche nach der Mitte des Lebens zu thematisieren – allerdings besteht nun überhaupt nicht die Gefahr, dass sich die smarte Songwriterin auf der musikalischen Weise irgendwie verlaufen könnte; weder in einem Labyrinth, noch in einem Irrgarten. Nachdem sich Heather zuletzt mit ihrem esoterischen Ambient-Album „Domes“ die Pandemie atmosphärisch von der Seele gebügelt hatte, nutzt die Frau, die durch ihre unzähligen Zuarbeiten für befreundete Künstler(innen) wie Efterklang, Laura Gibson, Sharon van Etten, Lisa Hannigan und besonders Alela Diane eine Vielzahl musikalischer Fähigkeiten aufgegriffen hat, das Ganze Instrumentarium dessen, was ihr zur Verfügung steht für eine bemerkenswert vielschichtige, führ ihre Verhältnisse druckvolle und energische, aber auch atmosphärisch variantenreich angelegte Indie-Rock-Scheibe. Das reicht von der Heather-typischen, melancholischen Piano-Ballade über mit elektronischen Mitteln augmentierte Pop-Songs bis hin zu regelrechten Rock-Nummern. Mit dem Song „Wherever I Go“ - den Fleetwood Mac so oder ähnlich auch nicht besser hinbekommen hätten und mit dem sie erstmals Disco-Elemente verwendet – wächst Heather sogar über sich hinaus und macht deutlich, dass sie nicht nur eine verlässliche Zuarbeiterin aus der zweiten Reihe ist, sondern auch eine brillante Songwriterin in eigener Sache. Wem das bisherige Wirken Heathers vielleicht zu erratisch oder unkonkret erschienen war, der sollte alle diesbezüglichen Bedenken angesichts dieses brillanten Albums über Bord werfen. VÖ: 07.04 5
Weitere Infos: › www.heatherwoodsbroderick.com

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