CADET CARTER

(Uncle M / Cargo Records)

Hier, bei dem berüchtigt schwierigen zweiten Album, ist der Titel de facto Programm, der sich wie ein roter Faden durch den aktuellen Longplayer von Cadet Carter zieht und dafür sorgt, dass die in München ansässigen deutsch-walisischen Indie-Rocker ihren jugendlichen Charme aufgeben, dafür aber eine Platte schaffen, die den Hörer auf viel ernst zunehmendere Art und Weise mitreißt. Ob das der perfekt austarierte Wechsel von trockenem Bassgroove und treibendem Refrain in der grandiosen ersten Singleauskopplung "A Bad Few Weeks“ ist oder die Gänsehaut-Harmonien am Ende der Bridge im selben Song. Mit „Perception“ bringen Carters Kadetten einen eingängigen, aber raffinierten Indie-Emo-Rock mit poppigen Punk-Anleihen – klingt wie eine Zusammenstellung bekannter Melodien von Weezer, Jimmy Eat World, Jawbreaker & Samiam - zutage, der an den 90s geschult ist, aber trotzdem in der Gegenwart steht und aufzeigt, wie wichtig es ist, gegen Misshandlungen jeder Form aufzustehen. Die neue Single „Windshields“, welche sich inhaltlich mit Gewalt im Leben, in den sozialen Medien & in den Köpfen der Menschen befasst, macht da mit ihrer leicht beschwingten aber vornehmlich schwermütigen Stimmung keine Ausnahme. 4


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