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QUICKSILVER

V.A.

Was legen wir dem lieben Kindlein auf den Gabentisch? Den zwar unterhaltsamen, wegen völliger Epigonalität aber komplett entbehrlichen GruftPop auf "Hébéphrénie"(Unknown Pleasures) eher nicht. LOVATARAXX haben eindeutig zuviel The Cure gehört. 3 Inhaltsleeren, dafür prätentiösen SynthPop wie den von THE NINTH WAVE auf "Infancy"(Distiller) auch nicht. 2 PICASTRO haben sich für "Exit"(Sleeping Giant Glossolia) zwar jede Menge GesangsGäste eingeladen, das hilft ihrem düster elektrifizierten SiSoAvantPop aber auch nicht voran. 2 Schon eher könnte man über TIM HOLEHOUSEs 1/2stündige, mit Streichern und Pedal Steel garnierte FolkEtude "Come"(Aaahh!! Real) nachdenken. "24 Hours" z.B. ist ein schöner "Ich höre auf zu rauchen"-Song, mit Cello-Veredelung und viel Dramatik. 4 Auch der FalsettIndieFolk auf "Novemberism"(Monotreme) von OLIVER SPALDING ist gar nicht so übel. 3 Der von Margeaux Lampley sehr überzeugend gesungene "soft minimal vocal mix" vom orgelschwangeren "Put Your Hands In The Dirt" macht den ElektroSoulPop auf MOKROÏÉs selbstverlegter CD "Machines & Soul" doch noch besonders. 4 Beim "Dreamcatcher"(10mm Omega) MICAH GAUGH bringen mich die über wilden KlangCollagen rollenden PrinceSoul/FunkRap-Chants etwas durcheinander. Gut so (mit Marc Ribot, Arto Lindsay, Vernon Reid und anderen Helden)! 3 FRUSTRATION haben tatsächlich James Williamson (Sleaford Mods) für einen Song ans Mikro locken können. Nicht nur deswegen ist der auf "So Cold Streams"(Born Bad) z.T. "en francais" hingerotzte ElektroRock mit Sleaze- und (Post)Punkanteil beachtenswert. 4 SIN FANGs "Sad Party" beginnt etwas unentschlossen, reift über knapp 40 Minuten aber doch zu solidem IslandElektroKlingelPop. 3 BENOIT PIOULARD hingegen lässt auf "Sylva"(beide Morr) immer mal schräges AvantSongwritertum durch den AmbientNebel schimmern. Frahm, Obel, Arnalds – die Cellistin ANNE MÜLLER kommt vom Kitsch. Ihr Solo-Debut "Heliopause"(Erased Tapes) ist auch nicht viel gehaltvoller. 2 Schön beklemmend sind die SoundScapes auf SUBDUXTIONs "The Black Point"(Aagoo). Der Titelsong bezirzt düstere Gemüter mit Cello und Kontrabass-Strich, ansonsten: Verzerrung und dunkler Hall all überall. 4 Die Britin MEEMO COMMA mag auch die tiefen Töne lieber. "Sleepmoss"(Planet Mu) ist ExperimentalAmbient voller Grummeln, Schaben und seltenen Sonnenstrahlen. 4 STILL UND DUNKEL sagen mit ihrem Projektnamen alles. "Abandoned"(Hallow Ground) ist ein fester LärmKlotz, der als DLP mit Begleitbuch erscheint. Auch das dystopische "Hörspiel"(Dirter) von BLABBERMOUTH spielt mit dem Grauen. Tiefer Tuva-Kehlkopfgesang oder eine veraltete Sprachsynthese-Software zu verschleppten drums, scharfe Gitarrensplitter und elektronische Atmosphärik oder umgekehrt – nennen wir's PostAmbientWorldPunk? 4 Mit der Italienerin FLO betreten wir die ZwischenWelt von ItaloPop, (Bar)SaxJazz und Cantautrice. Produziert hat "La Mentrirosa"(Soulfly) Daniele Sepe. 3 ZWEIERPASCH ist kein cooler Name, "Un peu d'Amour"(Jazzhaus) aber eine coole Platte. HipWorldHop zwischen Cumbia, SoulJazz und AfroReggae von "rebellischen Pazifisten" aus dem Elsass mit politisch klaren deutsch-französischen Texten. 4 YIN YIN sind zwei Holländer mit einer Vorliebe für Steelgitarren und AsiaSounds. "The Rabbit That Hunts Tigers"(Bongo Joe) bringt beides in eine sauber groovende Eintracht. 4 Die IndieWelt liebt THE GOOD ONES. Mit den feinen AfrikaChants auf "Rwanda, You Should Be Loved"(Anti) wird klar, warum. 3 Waren ZerrGitarren eben noch die Ausnahme, sind sie bei KONONO NO1 immanent. "Kinshasa 1978"(Crammed Discs) enthält über 80 Min. bisher unveröffentlichte Originalaufnahmen purer KongoPower, auch von ORCHESTRE BANA LUYA, SANKAYI und ORCHESTRE BAMBALA plus 4 etwas mehr club-orientierte "reconstructions" von Martin Meissonnier. 4 CREME DE HASSAN wenden das Plunderphonics-Konzept auf Welt- und Kosmische Musik zugleich an. Alles ordentlich elektronisch verquirlen und schon blubberts bunt im "Tricontinental Circus"(Inversions). 4 Trotz des seltsamen Namens muß man LAURA AGNUSDEI ernst nehmen: "Laurisilva"(The Wormhole) ist eine gelungene Avant-Verschränkungen von Bläsern (Golden Kites) und ElektroKram (das Album entstand am Institute of Sonology in Den Haag) 4. Für ElektroAkustik zu dronig, für Ambient zu nervös, für PopHörer inkonsumabel, für AvantgardeFans ein OhrenFest: JOHN CHANDLER mit "Tomorrow Is Too Late". 4 In (s)einer "Bioaccumulation"(beide Room40) fusioniert IAN WELLMAN SynthDrones und fieldrecordings: Vögel kreischen über kratzenden KlangTeppichen. 4 Aus der Mottenkiste neu ins Regal: 1980 erschien bei Sky SERGE BLENNERs zeittypisch aus 1-Finger-Melodien und etlichen Sequenzerlinien bestehende "La Vogue", 1981 das etwas knackigere "Magazine Frivole" mit Bass und Knirscherein. 2/4 NOTORISCHE REFLEXE standen trotz "Breshnew Rap" Mitte der 80er immer etwas im Schatten ihrer Malaria-Neubauten-Doris-Freunde. Dabei strotzt ihre 86er "s/t"-LP(alle Bureau B) von schicken TribalBeats und AntiSax-Schreien. 4 MINIMAL COMPACT hingegen haben für "Creation Is Perfect"(Cargo) 7 ihrer grandiosen 80erLevanteWave-Hits (plus ein ganz neues Stück) komplett neu eingespielt. Nicht nur "Nada" und "My Will" sind noch immer wundervoll! 4 Und dann erscheint mit "Draußen die herrliche Sonne (Musik 1980-2000)"(Tapete) kurz vor'm Fest aller Feste noch eine Tour d'Horizon der TonArbeiten vom großen MAX GOLDT, über deren Primaheit ich im neuen Jahr ausführlicher Bericht erstatte.



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