SEBADOH

(Domino/GoodToGo)

Einfach dort weiterzumachen, wo sie damals aufgehört haben, wäre der 90er-Jahre-Indierock-Institution Sebadoh zu einfach gewesen. Ihr zehntes Album (und das erste seit 1999) ist ein echter, ziemlich ausgebuffter Neuanfang für Lou Barlow, Jason Loewenstein und Neuling Bob D´Amico. "I Will" (mit dem sich Lou gewissermaßen von seiner Ehefrau Kathleen verabschiedet) ist gleich zu Beginn zwar ein Sebadoh-Hit alter Prägung, doch im Anschluss daran wird es nicht nur bei Jasons Songs deutlich vertrackter, und mehr als einmal fühlt man sich an die großen Querköpfe Mission Of Burma erinnert. Erst ganz am Ende der Platte kommt noch einmal Lous sensible Seite zum Vorschein, wenn er bei "Let It Out" und "Listen" indierockige Urgewalt gegen balladeske Melancholie eintauscht – und dabei echte Gänsehaut erzeugt. Von der Lo-Fi-Ästhetik der Frühwerke ist derweil nicht mehr viel zu spüren, doch genau das unterstreicht den resoluten Willen der Amerikaner, sich nicht auf ihren Lorbeeren auszuruhen. 4
Weitere Infos: › www.sebadoh.com

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