WILLIS EARL BEAL

(XL Recordings / Indigo)

Willis Earl Beal schert sich nicht um Musikgeschäfts-Gepflogenheiten oder Stilikonenpflege. Seine Botschaft ist eine komplett andere: Ich bin nichts. Nichts ist alles, und wer sich intensiv in den ersten Song „Wavering Lines“ hinein fallen lässt, der versteht Beals radikale Äußerung. „Nobody Knows“ ist sein zweites Album nach „Acousmatic Sorcery“, dessen rohen Gesamteindruck er auf dem Nachfolger etwas abgerundet hat. Ohne deswegen gleich in marktkonforme Kantenlosigkeit abzugleiten. Kaum ein Song, der Beals grandios-stimmigen Musikansatz nicht erfüllte, vom balladenhaften „Everything Unwinds“ bis zum sphärischen „Burning Bridges“. Dafür kann man gerne mal eine olympische Luke unterhalb des westzeitlichen Olymps aufmachen.
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