SANKT OTTEN

(Denovali/Cargo)

Sankt Otten aus Osnabrück haben es getan. Sie sind den Weg ihres letzten Albums „Morgen wieder lustig“ und des darauf folgenden Split-Releases mit Majeure, dem Soloprojekt von A. E. Paterra von Zombi (Relapse), konsequent weitergegangen. Sie haben ihre Jazz-Bar-Referenzen hinter sich gelassen und sind zu kleinen Klaus Schulzes und Edgar Froeses mutiert. Somit lenkt der Titel den Blick schon auf den Kern des Albums: den Synthesizer. Das eigentliche Nicht-Instrument als Werkzeug Gottes. Oder als Gott selbst, dem hier von Stephan Otten und Oliver Klemm gehuldigt wird, denn alles dreht sich bei Sankt Otten um den Klang. Um die Klangfläche und die Atmosphäre, die so nur die Maschine produzieren kann, mit der Kraftwerk das 21. Jahrhundert erschaffen haben. Doch keine Angst vor purem Revisionismus oder nerdiger Vintage-Verliebtheit, wie man sie von Arnaud Rebotini oder John Foxx kennt, denn Sankt Otten bleiben trotzdem eine Band und somit an Strukturen interessiert, die nur Kommunikation entstehen lassen kann. 5

Electronik
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