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QUICKSILVER

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Zustandsbeschreibung: Draußen sind 35°C im Schatten, Weib und Kind quietschen im aufblasbaren Planschbecken um die Wette. Im Haus lässt es sich bei etwa 25°C ganz gut aushalten, neben mir steht ein gut gekühlter 2005er Rosé aus dem Languedoc und die wundervolle Elina Garanca trällert lieblichste Bel-Canto-Arien (leider nur von CD). Beste Voraussetzungen also für wohlwollende Worte zu vielleicht nur mittelmäßigen Platten.
Was aber schon bei "Magnification"(Piranha) von einem Herren namens MAGNIFICO trotz des renommierten und gewöhnlich recht geschmackssicheren Labels schwierig wird. Mittlerweile sind nämlich auch hierzulande hinreichend viele bessere BalkanBeat-CDs verfügbar. 2
Auch großmäuliges Anpreisen im Waschzettel kann nicht darüber hinweg täuschen, dass GRUM - ein juveniler Schotte, dem übermäßiges "Gebloggtwerden" offenkundig nicht gut getan hat - mit "Heartbeats"(WePlay/Sony) nur mittelmäßigen Filterhousekram französischer Prägung abliefert. 2
Etwas besser sind da die "Cat-Suits XI, XII, XV & XII"(Deep Songs Don't Sell) von LEOPATH. Fotos einer freundlichen Dame im schwarzen Latexeinteiler wissen meist zu begeistern, zumal die 4 tracks der EP das weiterentwickeln, was uns schon im Juni 09 gefiel: Future Pop mit fiesen Samples. 3
Seltsamer hingegen wieder "Timeless"(Wormland White/Intergroove), nicht weil es sich hier um handwerklich nicht uninteressanten, recht relaxten, manchmal etwas acid-angejazzten HouseLoungePop handelt, sondern weil die CD von MIKIS THEODORAKIS stammt. OK, hauptsächlich wohl doch eher von FRANCESCO DIAZ, aber der Name des alten Schweden, äh, Finnen - nein Griechen soll wohl breitere Käuferschichten anlocken. 3
Ein anderer (nicht ganz so)Alt-Meister braucht derlei Verkleidung nicht: Wo INCOGNITO drauf steht, ist auch 2010 immer noch popsouliger JazzFunk drin. "Transatlantic R.P.M."(earMusic/Edel) macht da keine Ausnahme und dürfte demnext aus mancher Nobel-Lounge schallen. 3
Anschließend könnte sich der gestresste Banker (wenn das Kleingeld denn für einen weiteren drink reicht) vielleicht noch bei SEDUCTIVE SOULS' "Spirit"(Lounge Rec./Kudos/OUR) entspannen. Deren Downbeat-Soul ist in Grunde genau das richtige für sommerliche Hitzetage. 3
Etwas "more sophisticated" und damit für o.g. Banker sicher zu schade kommt DESNEY BAILEYs Debut "Meant To Be"(Royal Flames Music) daher. Feinster NeoSoul zu wippenden Downbeats. Schon der opener "Inspire Me" tut genau das - wozu man sich inspirieren lässt, könnte aber u.a. auch von der Umgebungstemperatur abhängen... 4
Mal ehrlich - irgendwann hat jeder von uns mal zu MATT BIANCO getanzt. "Sunshine Days"(earMusic/edel) gilt als erste "Official Greatest Hits" (z.T. neu eingespielt oder im Remix) und zumindest bei mir zündet dieser ziemlich perfekte Pop eben doch (noch). I say: "Yeah Yeah". Und zwar viel länger als "Half A Minute". 4
Überhaupt nicht verstanden habe ich "The ArchAndroid"(Warner) von JANELLE MONÁE. Die Dame kommt irgendwie von einem anderen Stern und aus einer anderen Zeit sowieso. Ihr technoider HipHopFunk erinnert zuweilen an Papa Prince, ist aber meinen analogen Ohren zu kompliziert. 2
Ganz anders GILBERTO GIL, Übervater der brasilianischen Musik und mit 67 immer noch ganz vorn dabei. "BandaDois"(Geléia Geral/Warner) entstand als Mitschnitt eines "unplugged"-Konzerts, das GG gemeinsam mit seinem Sohn BEM und einigen Gästen (Maria Rita bei "Amor até o fim"!) spielte. Das Ganze gibt's wohl auch noch auf DVD, ich fand schon die CD recht prima. 4
Geografisch als Antipode, musikalisch durchaus aber als Nachbar darf das TANGO ORKESTERI UNTO gelten. Die Finnen spielen auf "Finnish Tango Vol.II"(ARC Music) eben solchen. Weniger schräg als Numinnen & Co., aber höchst ergreifend. 3
Eine ganz andere Form von Melancholie pflegt THE MOONBAND, nämlich den friedlich folkigen, gern mehrstimmigen Singsal von (amerikanischem) "Contemporary Folk". "Open Space"(Rockville/Soulfood) erfindet nix neu, ärgert niemanden und ist eigentlich schon fast zu schummerig-sanft. Und Pseudonyme wie Eugen Mondbasis, Chris Houston oder Elena Rakete sind so bescheuert, dass man fast dadaistische Konzeptkunst vermuten möchte. 3
Und während um mich herum alle Fußball-WM gucken (zum Glück endet das Theater heute!) goutiere ich - weil Elina mal eine Pause braucht - NORMA. Allerdings nicht die herrliche Bellini-Oper (unerreicht mit Maria Callas!), sondern die schwedischen Experimental-Rocker gleichen Namens. "The Book Of Norma"(Novoton/Intergroove) steht genauso in der Tradition von Sonic Youth wie in der von Can und ist trotzdem kein bisschen "von gestern". 4
Tschüß, ich gehe jetzt duschen...

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