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NASTY

Real recognize real

NASTY

Mit neuen, kompromisslosen Songs kehren Nasty im November zurück auf die europäischen Bühnen. Gerade erst wurde das neue Album ´Realigion´ auf BDHW Records veröffentlicht. Im vergangenen Monat konnte die Band die neuen Tracks bereits live auf dem asiatischen Kontinent, genauer gesagt in Japan, präsentieren. Sänger Matthi lässt im Interview den Songwriting-Prozess zur neuen LP noch einmal Revue passieren, spricht über den Albumtitel sowie die besondere Ästhetik der Band.

Wie ist der Titel ´Realigion´ des neuen Albums zu verstehen?

„Wir glauben an die Sachen, die echt für uns sind. Das sind Familie und Freunde, bezieht sich aber auch ein wenig auf die Musik und Szene. Alles was uns halt gibt und uns geprägt hat in irgendeiner Form. Das ist unsere „Religion“. Wir glauben nicht an irgendwelche Fantasiemärchen, die vor 1000 Jahren von Menschenhand geschrieben worden sind, sondern an das, was heute wahr und greifbar - also real - ist.“

Ich hatte in einem anderen Interview gelesen, dass ihr eigentlich ein eher positives Album schreiben wolltet. ´Realigion´ ist ja nun doch eher wieder düsterer und härter geworden. Wie kam es zu diesem Wandel?

„Eigentlich war der Plan: Wir brauchen jetzt mal was positives, gerade weil einige andere Lieder von uns, die in diese Richtung gehen sehr gut angenommen wurden. Da kamen dann auch Leute nach Shows zu mir und meinten: ´Der Song hat mir echt geholfen in einer schweren Zeit und mich aus einem Loch geholt´, was ich super cool fand! Allerdings ist dann viel Scheiße passiert - vor allem auf persönlicher Ebene. Das hat dann das Ganze wieder ins Negative gleiten lassen, da ich lieber diese Sachen mit reinbringen und verarbeiten wollte. Daher gibt es eher dunklere Texte, wenn man das so sagen kann.“

Gab es, insbesondere was das Songwriting und die Studioaufnahmen anging, Unterschiede zu euren vorherigen Alben?

„Ja! Wir waren alle ein wenig in der Welt verteilt, alle sehr busy und haben es kaum geschafft uns regelmäßig im Proberaum zu treffen, um dort wie früher Lieder zu schreiben. Dieses Mal haben hauptsächlich Paddy und ich bei Marc von Caliban im Nemesis-Studio die Lieder geschrieben. Drei oder vier Songs hatten wir vorher schon fertig. Vorher haben wir uns dann Riffs überlegt und bei Marc die Songs dann vervollständigt, also eingesungen und eingespielt. Anschließend wurden die Sachen im Pitchback-Studio gemixt und gemastert. Das war komplett anders, als früher. Da haben wir alle zusammen im Proberaum abgehangen und die Lieder gemeinsam geschrieben. Das hat aber zeitlich dieses Mal einfach nicht hingehauen. Mehr im Studio zu schreiben war aber auch sehr cool, da man dort mehr auf Feinheiten achten und diese verändern konnte.“

Ihr pflegt ja einen sehr eigenen Stil was Shirt-Designs, Artworks oder auch Videos angeht, der sich von vielen anderen Hardcore-Bands unterscheidet. War es eine bewusste Entscheidung von euch, sich über solche Dinge auch durch eine andere Optik abzugrenzen oder hat sich das einfach so entwickelt?

„Wir machen das nicht bewusst anders. Also es gibt keine Plan: Wir wollen anders sein und deshalb machen wir das anders, um den und den Effekt zu erzielen. Wir machen einfach, worauf wir Bock haben. Zum Beispiel hören wir alle sehr viel HipHop und beschäftigen uns auch sehr damit und generell hat jeder von uns einen ganz anderen Style. Es ist nicht so, dass wir uns abgrenzen wollten von der Hardcore-Optik oder so. Wir feiern einfach andere Sachen, eine andere Ästhetik. Das finden auch nicht alle geil, aber das bekommen wir schon seit Anfang der Band zu hören. Uns ist das egal.“

Aktuelles Album: Realigion (BDHW Records / Soulfood)



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