Mit dem Album ´Ententraum´ ihrer Band International Music haben Peter Rubel und Pedro Goncalves Crescenti dieses Frühjahr so viel Staub aufgewirbelt, dass man fast vergessen konnte, dass die beiden Tausendsassa aus Essen auch noch ein anderes musikalisches Standbein haben und auch als Düsseldorf Düsterboys ihr goldenes Näschen für authentische Vintage-Sounds beweisen. Beim „#Kultur#Park#Platz“-Open-Air-Auftritt an der Wuppertaler Börse ist es zwar eigentlich viel zu sonnig für die Nachtschattengewächse aus dem Herzen des Ruhrpotts, ein toller Konzertabend mit dieser einzigartigen Band aber wird es allemal. Gemeinsam mit Edis Ludwig am Schlagzeug und Fabian Neubauer an der Orgel zelebrieren Rubel und Goncalves Crescenti windschiefe amerikanische Folkmusik aus der Garage, die klingt wie die Beatles kurz vor oder The Velvet Underground kurz nach dem Heroin, wie die Zeit einst so treffend schrieb. Die entspannte, psychedelikschwangere Retro-Stimmung passt dabei perfekt zu den Geschichten über das Lotterleben am Abgrund, um die sich die zitatgespickten Songs drehen. Alkohol, Kippen und am Ende von ´Parties´ auch kurz einmal Fußball – schließlich spielt sich die deutsche Nationalmannschaft parallel bei der Europameisterschaft fast um Kopf und Kragen –, das sind die Themen der augenzwinkernden, gerne irre Wendungen nehmenden deutschsprachigen Texte, die originell und humorvoll zugleich sind. Zu alten Heulern wie ´Messwein´, ´Kaffee aus der Küche´ oder ´Wie ein Henker´ gesellt sich ein halbes Dutzend neuer Klassiker, bevor sich ganz am Ende ´Californication´ von den Red Hot Chili Peppers wie von Geisterhand in eine lupenreine Düsterboys-Nummer verwandelt. Das soll ihnen erst mal einer nachmachen!
Weitere Infos: duesseldorfduesterboys.de
©1996-24 WESTZEIT | 2021.07.01 | Autor: Carsten Wohlfeld | › kontakt › impressum › datenschutz | › Besuche uns auf Facebook