interviews kunst cartoon konserven liesmich.txt filmriss dvd cruiser live reviews stripshow lottofoon

DARJEELING, MARIA BASEL

11.06.2021 Waldbühne Hardt Wuppertal

„Heimspiel!“ heißt es für beide Acts, die sich an diesem sommerlichen Freitagabend vor fast 300 Menschen auf der herrlichen Waldbühne Hardt kopfüber in die neue Normalität stürzen. Als Sängerin, Komponistin, Produzentin und DJ mischt Maria Basel schon seit einigen Jahren die Musikszene in Wuppertal und Umgebung auf, trotzdem ist sie vielen Indierockern und Indierockettes erst seit ´Lioness´, der Veröffentlichung ihrer Solo-Debütsingle für Listen Records im vergangenen Sommer, ein Begriff. Live ist die in der Ukraine geborene, klassisch ausgebildete Musikerin auf der Bühne allein, aber doch nicht als echte Solistin unterwegs, um mit bisweilen mitten aus dem Leben gegriffenen, aber doch sehr bedachten Texten zwischen Indie-Pop, Downtempo-Electronica, Jazz und R&B ihr eigenes Ding zu machen. Live-Loops und Backingtracks aus dem Laptop umgarnen das Piano und Basels einnehmende Stimme, die in den besten Momenten ein wenig an das Timbre von Sharon Van Etten zu erinnern scheint. Auch Darjeeling machen, was sie wollen, und ´Maguna´, das aktuelle dritte Album des Trios, das zumindest auf der Bühne nun ein Quintett ist, unterstreicht, dass sich die Band zwischen allen Stühlen am wohlsten fühlen. Auch live wird das schnell deutlich, denn von tiefenentspannten Nummern mit ausufernden Instrumentalpassagen, die bisweilen im Sitzen gespielt werden, bis zu wüst aufbrausenden Songs, bei denen im wahrsten Sinne des Wortes alle Lampen an sind und die Musiker über die Bühne toben und das Haupthaar schütteln, ist es oft nur ein kurzer Weg. Ihre Krautrock-Wurzeln haben Sänger und Gitarrist Jan Richard (Gitarre, Gesang), Markus Kresin (Bass, Gesang) und Fabian Till (Keyboards, Bongos, Gesang, Blödsinn) trotz eines weiterhin unüberhörbaren Faibles für klassische Moog-Synthklänge ein gutes Stück hinter sich gelassen, die Lust am Experimentieren ist aber auch weiterhin spürbar, etwa, wenn die Musiker mit ungewohnten Taktarten hantieren. Gleichzeitig aber ist auch ihr Bestreben bemerkbar, sich vermehrt poppigeren Klängen zu widmen, bei denen mal Pink Floyd, mal Phoenix, mal Stereolab oder mal Khruangbin in der Ferne zu leuchten scheinen und ein wenig Flaming Lips’sche Spleenigkeit und viel Spaß am eigenen Tun auch noch im Spiel sind. Die Hometown-Crowd ist zu Recht hin und weg!


Weitere Infos: › www.facebook.com/darjeelingmusic


Juli 2021
DARJEELING, MARIA BASEL
ORACLE SISTERS
SOPHIE CHASSÉE
THE DÜSSELDORF DÜSTERBOYS
TIM MCMILLAN & RACHEL SNOW
WALLIS BIRD
‹‹Dezember August››