RUDOLF MOSER

(Potomak / Indigo)

Rudolf Moser steht genau an der Stelle, wo der Sound brechen könnte, wo er über die Kante hüpfen und ins Bodenlose gleiten könnte. Er geht keinen Milimeter weiter als nötig, damit aus dem eklestizistischen Soundgebirge kein zerklüftetes Felsbrockengerümpel entsteht. Als Schlagwerker der Einstürzenden Neubauten kennt er die Tücken der experimentellen Rockmusik aus dem effeff. Hier, auf seinem ersten Soloding, staffierte er sein Equipment mit allem möglichen aus, das zur flächendeckenden Geräuscherzeugung nutzvoll ist: Hackbrett, Glas, Autoreifen, eine verstimmte Elektrogitarre. Damit sind ihm minimale Klangstrukturen gelungen, die das endlose Wiederholen der Minimal Art vermeidet und stattdessen einen auf- und abschwellenden Gesang der Grenzenlosigkeit entwickelt. Es ist Rudolf Moser gelungen, seiner Musik einen Eigensinncharakter mitzugeben, der ein individuelles Hören erst interessant macht. Ein größeres Kompliment ist nicht möglich, weil es darüber keines gibt.
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