(4AD / Beggars / Indigo)
Also „Luster“ heißt ja in etwa so viel wie „Glanz“ oder „Schimmer“ - und den muss man auf dem neuen Album der irischen Maria Somerville schon zwischen den ganzen musikalischen Schatten, dem Hall und Gesangsnebel und den ganzen atmosphärischen Klangwolken, die das Sound-Design des Albums prägen suchen. Hat man den „Luster“ dann aber ein Mal gefunden, dann eröffnet sich die musikalische Vision Maria's in ihrer ganzen, filigranen Pracht. Dabei ist das Konzept ganz einfach: „Luster“ ist eine einzige Verbeugung vor der Ästhetik der frühen Shoegaze-Phase der späten 80er und frühen 90er Jahre, wo insbesondere Acts die The Cocteau Twins, Galaxie 500 und später Angelo Badalamenti und David Lynch mit ihrem ätherischen Ansatz die Geburtsstunde dessen einleiteten, was wir heute als „Dreampop“ bezeichnen. Unter dem Strich bedeutet das, dass hier nicht Songs und Kompositionen im Vordergrund stehen, sondern Atmosphäre und Klänge. Freilich lohnt sich auch hier das genauere Hinhören, denn hinter all der Hall, Echo und Delay-Opulenz verstecken sich dann – gelegentlich – auch echte Pop-Kleinode wie „Stonefly“ oder „Trip“, die mit echten Songstrukturen, Strophen & Refrains, Melodien und sich charmant ins Unterbewusstsein schleichendem, mädchenhaften Traumgesang.Olymp
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